Anmoderationsvorschlag:
   Deutschland hat sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen im
Verkehrsbereich zu senken. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Bis 2030 
müssen wir etwa 40 Prozent weniger CO2 ausstoßen als 1990. Ein 
ziemlich hochgestecktes Ziel, das wir verfehlen werden, wenn wir 
nicht schnell mehr tun. Aber was? Welche Maßnahme kann hier helfen? 
Mehr Elektroautos, Fahrverbote für die Innenstädte oder ein höherer 
Benzinpreis? Ideen gibt es viele, aber welche bringt den gewünschten 
Effekt und welche Nebeneffekte gibt es? Aufschluss soll das 
sogenannte „Decision Theater“ geben. Oliver Heinze berichtet.
   Sprecher: Das „Decision Theater“ sind mehrere große Bildschirme in
einem abgedunkelten Raum. Zu sehen sind darauf Bilder, Grafiken oder 
Szenarien zu bestimmten Themen.
   O-Ton 1 (Jahel Mielke, 25 Sek.): „Und in unserem Fall ist das 
Thema –Mobilität–. Und hierfür nutzen wir ein Computermodell, das das
Verkehrsverhalten der Bevölkerung in der Zukunft simuliert. Und dann 
kann man als Teilnehmer zum Beispiel Fahrverbote in den Innenstädten 
oder eine Subvention von Elektroautos im Modell einführen und dann 
schauen, was die Maßnahme für Auswirkungen hat – zum Beispiel auf die
CO2-Emissionen oder auch auf die Nachfrage nach verschiedenen 
Verkehrsmitteln.“
   Sprecher: Erklärt Jahel Mielke vom Global Climate Forum, die im 
Rahmen des Kopernikus-Projekts Energiewende-Navigationssystem, kurz 
ENavi, das „Decision Theater“ zur Verkehrswende mitentwickelt hat. 
Die Ergebnisse diskutieren dann Wissenschaftler, Interessensvertreter
und Politiker, denn neben den gewonnenen Erkenntnissen soll der 
Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gefördert werden.
   O-Ton 2 (Jahel Mielke, 18 Sek.): „Das ist gerade bei der 
Verkehrswende wichtig, wo es so stark auf die Verhaltensänderung der 
Menschen ankommt und wo so viele unterschiedliche Akteure an einem 
Tisch sitzen. Und das –Decision Theater– kann bei so komplexen 
Problemen helfen, Handlungsspielräume neu zu durchdenken oder auch 
unerwartete Folgen aufzeigen.“
   Sprecher: So wurde zum Beispiel der Ausbau des Car Sharing 
simuliert, um zu schauen, ob dadurch die CO2-Emissionen im 
Verkehrsbereich sinken.
   O-Ton 3 (Jahel Mielke, 13 Sek.): „Aber in unserem Modell hatte das
erstmal nicht zur Folge, dass die Emissionen gesunken sind. Unter 
anderem, weil auch einige Menschen, die vorher Fahrräder und Busse 
benutzt haben, auf solche Mietautos umsteigen.“
   Sprecher: Simulieren kann man zum Beispiel auch die Förderung des 
öffentlichen Nahverkehrs, den Ausbau von Ladesäulen, der 
Radinfrastruktur und einen CO2-Preis im Kraftstoffbereich. Die bisher
effektivste Maßnahme, um CO2 zu vermeiden, war, das Gewicht von 
Fahrzeugen zu begrenzen.
   O-Ton 4 (Jahel Mielke, 9 Sek.): „Und diese Maßnahme wirkt diesem 
Trend zu SUVs entgegen und sorgt damit dann für eine deutliche 
Reduktion der Emissionen bei Autos mit Verbrennungsmotoren.“ 
Sprecher: Wobei die Ergebnisse aber keine genauen Vorhersagen sind, 
sondern eher Denkanstöße, um zu sehen, welche klugen Maßnahmen man 
miteinander kombinieren sollte.
Abmoderationsvorschlag:
   Das sogenannte „Decision Theater“ des Global Climate Forums ist 
ein mobiles und interaktives Dialogtool, das helfen soll, die 
Diskussion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu verbessern. Es 
simuliert zum Beispiel, wie sich verschiedene Maßnahmen der 
Verkehrswende auf den CO2-Ausstoß auswirken könnten. Das „Decision 
Theater“ wurde im Kopernikus-Projekt ENavi entwickelt. ENavi ist eins
von vier Kopernikus-Projekten, die das Bundesforschungsministerium 
zur Erforschung der Energiewende fördert und in dem das Potsdamer 
Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung mit 57 weiteren 
Partnern wie dem Global Climate Forum zusammenarbeitet. Wenn Sie sich
das Ganze genauer anschauen wollen, finden Sie alle Infos unter 
kopernikus-projekte.de.
Pressekontakt:
Christina Camier
Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung/
Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS)
Tel. +49 (0)331 288 22-477
E-Mail: christina.camier@iass-potsdam.de
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