Der heute veröffentlichte „Waldreport 2016 – 
Schatten und Licht“ des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland 
(BUND) zeigt in Fallstudien aus elf Bundesländern, dass in der 
Forstwirtschaft nach wie vor erhebliche Defizite bestehen. „Beim 
Schutz des Waldes gibt es nach wie vor große Versäumnisse. Wir 
beobachten massive Holzeinschläge, Fällungen wertvoller Altbäume, 
Kahlschläge, Bodenschäden und dies teilweise in streng geschützten 
Gebieten“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Der 
„BUND-Waldreport 2016“ dokumentiert eine Reihe von Verstößen gegen 
nationale und europäische Naturschutzgesetze und -richtlinien. Er 
enthält aber auch positive Beispiele der Waldbewirtschaftung.
   Weiger: „Um gefährdete Arten und Biotope in den Wäldern besser 
schützen zu können, fehlen in vielen Schutzgebieten die dafür 
erforderlichen Vorschriften. Seit Jahren ist eine Novellierung des 
Bundeswaldgesetzes überfällig. Darin und in den Waldgesetzen der 
Länder müssen verbindliche ökologische Mindeststandards zum 
Waldschutz vereinbart werden. Der wirtschaftliche Druck auf den Wald 
ist wegen der gestiegenen Nachfrage nach Holz enorm gewachsen. Der 
Waldreport 2016 zeigt, dass die Forstwirtschaft noch längst nicht 
überall den Anforderungen einer naturverträglichen Waldwirtschaft 
gerecht wird.“
   Der BUND-Vorsitzende forderte, Forst- und Naturschutzbehörden 
personell und finanziell besser auszustatten. „Um die gesetzlichen 
Aufgaben beim Waldschutz umfassend erfüllen zu können, muss 
ausreichendes und gut ausgebildetes Forst- und Naturschutzpersonal 
zur Verfügung stehen. Verstöße gegen Naturschutzvorschriften sind 
konsequent zu ahnden. Noch wichtiger ist es, sie im Vorfeld zu 
vermeiden“, sagte Weiger. Zu einer modernen Forstwirtschaft gehöre 
auch, bis 2020 in Deutschland mindestens zehn Prozent der 
öffentlichen Wälder rechtlich verbindlich und dauerhaft ihrer 
natürlichen Entwicklung zu überlassen.
   Nicola Uhde, BUND-Waldexpertin: „Dort wo das Gemeinwohl, der 
Schutz der Artenvielfalt, des Klimas und das Interesse der im Wald 
Erholung suchenden Menschen Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen 
haben, wird der Wald auch im Einklang mit der Natur genutzt. Die 
Positivbeispiele in unserem Waldreport zeigen, dass eine ökologisch 
verträgliche Waldwirtschaft möglich ist. Es gibt auch eine Reihe 
privater Waldbesitzer, die sich freiwillig für mehr Naturschutz in 
ihren Wäldern engagieren. Das muss künftig stärker unterstützt 
werden.“
   Den „Waldreport 2016 – Schatten und Licht“ des BUND finden Sie im 
Internet unter: www.bund.net/waldreport2016
   Fotos zu den Positiv- und Negativ-Beispielen aus dem „Waldreport 
2016″ finden Sie unter: www.bund.net/waldreport_bilder
Pressekontakt:
Nicola Uhde, BUND-Waldexpertin:
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