– Feinstaubanteil aller europäischen Kohlekraftwerke liegt im 
     einstelligen Prozentbereich
   – VGB-Kompendium zur „Gesundheitsrelevanz – Umweltmedizinische 
     Aspekte der Stromerzeugung aus Kohle“ belegt: Luftqualität wird 
     durch zusätzliche Immissionen aus Kohlekraftwerken praktisch 
     nicht oder nur unwesentlich beeinflusst
   Der Anteil von Feinstaub aus allen europäischen Kohlekraftwerken 
beträgt nur wenige Prozent der vom Menschen hervorgerufenen 
Feinstaubemissionen (Staub < 4 % und Feinstaub < 6 %, Quelle: UBA, 
fortlaufend). Das zeigen die Werte für die EU-27 (Europäische Union).
Die heute vorgestellte Greenpeace-Studie „Tod aus dem Schlot – Wie 
Kohlekraftwerke unsere Gesundheit ruinieren“ blendet derart wichtige 
Fakten und weitere wesentliche Erkenntnisse zum Thema Feinstaub 
schlichtweg aus. Wer so agiert, dem geht es nicht um eine seriöse 
Debatte, sondern vielmehr darum, den Energieträger Kohle zu 
diskreditieren, betont VGB PowerTech, der europäische technische 
Fachverband der Strom- und Wärmeerzeugung. 
   Die europäischen Kraftwerksbetreiber haben durch aufwändige 
Modernisierungsmaßnahmen bei bestehenden Anlagen sowie entsprechend 
ausgelegten Neubaukraftwerken beachtliche Erfolge bei der Reduzierung
von Emissionen erzielt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden 
beispielsweise die Gesamtemissionen von Schwefeldioxid (SO2) EU-weit 
um mehr als 80 % und die von Stickoxiden (NOx) sowie Feinstaub um 
rund 50 % verringert (European Environment Agency, Oktober 2012). 
Darin sind erhebliche Erfolge z.B. in der Bundesrepublik Deutschland 
schon vor 1990 gar nicht berücksichtigt: Staub-, SOx- und 
NOx-Emissionen wurden hier zwischen 1980 und 1990 um bis zu 90 % 
vermindert (VDEW, 2002). Bei den spezifischen Emissionen (Emission 
pro erzeugter Kilowattstunde Strom) werden die Folgen des Einsatzes 
modernster Technik noch deutlicher. Hier liegen die Werte heute 
durchgängig bei weniger als einem Fünftel des Vergleichswertes von 
1990. 
   Für gesundheitliche Risiken sind nicht die Emissionen, sondern die
vom Menschen eingeatmete Schadstoffmenge und ihr Gefahrenpotenzial 
entscheidend. Dabei spielen die unmittelbare Nähe zur Quelle sowie 
die Art der Feinstaubpartikel eine wesentliche Rolle. Nach 
Expertenansicht sind daher vor allem Abgase aus dem Verkehr und 
Wohnraumheizungen sowie anderen Industrieprozessen zu 
berücksichtigen. VGB PowerTech hat den TÜV Rheinland Industrie 
Service GmbH und Professor Dr. Thomas Eikmann (Universität Gießen) 
mit der Erstellung des „Kompendium zur Gesundheitsrelevanz – 
Umweltmedizinische Aspekte der Stromerzeugung aus Kohle“ beauftragt. 
Zahlreiche Experten aus den Bereichen Umwelt- und Gesundheitsschutz, 
Arbeitsmedizin, Umwelttoxikologie und Umwelttechnik haben das über 
130 Seiten starke deutsch-englischsprachige Werk begleitet. Sie 
kommen dabei zu dem Schluss, dass aus langjährigen Ergebnissen von 
Überwachungsmessungen davon auszugehen ist, dass die Luftqualität 
(Vorbelastung) durch zusätzliche Immissionen (Zusatzbelastung) aus 
Kohlekraftwerken praktisch nicht oder nur unwesentlich geändert wird.
Dies ist im Wesentlichen unabhängig davon, ob das Kohlekraftwerk in 
einem Gebiet mit geringer oder höherer Immissionsvorbelastung liegt. 
Die umfangreichen Untersuchungsdaten zeigen weiterhin, dass es auch 
durch den jahrzehntelangen Betrieb zu keiner relevanten Anreicherung 
von Schadstoffen (durch Ablagerung/Deposition) in den Umweltmedien 
kommt. Hinweise auf das gehäufte Auftreten von Krebs- und 
Atemwegserkrankungen sowie Allergien ergeben sich daher durch die 
vorhandenen Messdaten nicht. Die Datenerfassung und -analysen werden 
bei VGB PowerTech fortgeführt und aktualisiert. 
   Wer sich intensiv mit dem Thema Kraftwerksemissionen befasst, der 
darf über solche Erkenntnisse nicht einfach hinweggehen, nur weil sie
nicht zu seiner energiepolitischen Agenda passen. 
   Hinweis: Das Kompendium steht unter www.vgb.org zum Download zur 
Verfügung.
   VGB PowerTech e.V. ist der europäische technische Fachverband für 
die Strom- und Wärmeerzeugung mit Sitz in Essen. Die 508 Mitglieder 
aus 36 Ländern repräsentieren eine Kraftwerksleistung von 530.000 MW,
471.000 MW davon in Europa. Die Competence-Center von VGB bearbeiten 
technische Fragen zu allen Technologien der Stromerzeugung.
Pressekontakt:
VGB PowerTech e.V. – Presse und Information
Dipl.-Ing. Christopher Weßelmann
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