„Umwelt – Biene – Honig: Wir wollen es – natürlich!“ / Deutsche Imkereien laden zum Besuch ein (FOTO)
Sonstige, Umwelttechnologien Mittwoch, Juli 4th, 2018
Dass Bienen ein wichtiger Indikator dafür sind, wie es um unsere
Umwelt bestellt ist, dürfte mittlerweile fast jedem bekannt sein. Und
dass die Lebensbedingungen von Bienen heute nicht gerade optimal
sind, wissen auch viele Menschen, denn seit Jahren berichten die
Medien darüber. Aber was ist wirklich dran am sogenannten
„Bienensterben“, wo liegen die genauen Probleme und wie kann jeder
einzelne helfen? Diese Fragen wollen rund 350 Imkervereine in ganz
Deutschland am „Tag der deutschen Imkerei“ beantworten, der am
kommenden Wochenende bereits zum 19. Mal stattfindet. Aufgerufen hat
dazu der Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.) – Bundesverband mit derzeit
rund 115.000 Mitgliedern, die die Bienenhaltung überwiegend im
Freizeit- und Nebenerwerbsbereich betreiben.
D.I.B.-Geschäftsführerin Barbara Löwer sagt: „Da viele der
Probleme, die Bienen haben, von Menschenhand gemacht sind, müssen
diese auch von uns wieder beseitigt werden. Darin sehen wir unsere
Verantwortung. Und das nicht nur für die vom Menschen betreuten
Honigbienen, sondern auch für die für die Bestäubung der Pflanzen
ebenso wichtigen Wildbienen.“ Kürzlich erst hat eine Studie des
entomologischen Vereins Krefeld belegt, dass Wildbienen besonders
betroffen und viele Arten bedroht oder bereits ausgestorben sind. Es
fehlen Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen. Denn auf Äckern, auf
öffentlichen Flächen in den Kommunen, aber auch in privaten Gärten
blüht es immer weniger.
Der damit verbundene Rückgang der Vielfalt an pollen- und
nektarspendenden Pflanzen ist neben dem Einfluss von chemischen
Pflanzenschutzmitteln auch für Honigbienen problematisch. Nach einem
reichlichen Angebot im Frühjahr, u. a. durch Obst- und Rapsanbau,
fehlt es vor allem im Spätsommer an Nahrungsquellen. Das ist jedoch
die wichtigste Zeit für ein Bienenvolk, um mit gesunden,
widerstandsfähigen Bienen den Winter zu überstehen und dem Parasiten
Varroamilbe keine Chance zu bieten, sich auszubreiten, Viren zu
übertragen und Völker, trotz Eingriff und Hilfe des Menschen,
auszurotten.
Barbara Löwer: „Eines ist klar: Es ist ein langer Weg und die
Arbeit der vielen, kleinen Schritte. Wir werden keine komplette
Umgestaltung der Agrarstrukturen und ein Totalverbot aller
insektengefährlichen Pflanzenschutzmittel in nächster Zeit erreichen.
Nicht alle Kommunen werden ihre Außenanlagen bienenfreundlich anlegen
und auch die sich derzeit ausbreitenden Steinwüsten in den privaten
Vorgärten wird es weiterhin geben. Aber im Gegensatz dazu existieren
auch immer mehr beispielhafte Initiativen – sowohl im ländlichen als
im städtischen Bereich, die zeigen, dass es anders und besser geht.
Diese müssen wir unterstützen und bekannt machen, damit eine noch
größere Breitenwirkung entsteht.“
Und noch eines ist dem Verband ganz wichtig: Es ist zwar
erfreulich, dass viele Menschen sich für Bienen interessieren und die
Imkerei seit elf Jahren zum Trend geworden ist. Aber es muss nicht
jeder Imker werden, um Bienen zu helfen. Der Imkerboom hat in manchen
Großstädten bereits nicht nur positive Seiten. So ist die
Übertragungsgefahr von Krankheiten in Gebieten mit sehr hoher
Bienendichte gestiegen und erste Gerichtsurteile auf Abschaffung von
Bienenvölkern in Wohngebieten gibt es ebenfalls.
Jeder kann Bienen am besten helfen, wenn z. B. bewusst auf eine
bienenfreundliche Gestaltung des Gartens, der Terrasse oder des
Balkons geachtet und kein chemischer Pflanzenschutz eingesetzt wird.
Der D.I.B. hat auf seiner Homepage dazu nützliche Informationen und
Links mit Tipps zur Gartenplanung.
Wer sich über das Naturprodukt Honig informieren möchte, der wird
sicher genauso am Wochenende dazu Gelegenheit haben. Löwer:
„Verbraucher sind heute ernährungs- und umweltbewusster und das
spiegelt sich auch im Kaufverhalten wieder. Wir spüren das im Verband
deutlich. Regional einkaufen ist in. Und wo bekommt man regionalen
Honig? Natürlich nur beim Imker vor Ort, auf dem Wochenmarkt oder im
Fachgeschäft. Und dort erhält man nicht nur das anonyme Produkt,
sondern gleich, wenn gewünscht, die entsprechende Fachinformation
dazu.“
Am 07./08. Juli besteht die Möglichkeit zu erfahren, wie köstlich
die Honige des Jahres 2018 schmecken, denn die Ernte ist aufgrund des
frühen Sommers bereits in weiten Teilen der Republik abgeschlossen.
Außerdem wird es abwechslungsreiche Programme für Jung und Alt geben
und interessierte Menschen erfahren, was Bienen für faszinierende,
schützenswerte Lebewesen sind.
Mehr zum Thema Biene unter www.deutscherimkerbund.de.
Pressekontakt:
Petra Friedrich,
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