Warm ist besser als kalt! Das merken in diesen 
Tagen viele heimische Wildtiere. „Bleiben Schnee und Frost aus, ist 
die Nahrungssuche für Wildschweine, Reh- und Rotwild sowie Sing- und 
Greifvögel einfach: Der Boden ist weich, die Insekten sind aktiver 
und manche Pflanzen beginnen bereits frisch auszutreiben“, erklärt 
Dr. Andreas Kinser, Forstexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. 
„Doch es gibt nicht nur Vorteile. Ein später Wintereinbruch bringt 
Wildtiere, die jetzt schon wieder in den Frühlingsmodus wechseln, 
leicht aus dem Rhythmus.“ Die Deutsche Wildtier Stiftung nennt die 
tierischen Gewinner und Verlierer des warmen Winters.
Die Gewinner: Ihr Tisch ist reich gedeckt!
   Schalenwild, zum Beispiel Rehe und Rothirsche, freuen sich über 
die warmen Temperaturen. Es gibt noch immer genug zu fressen! Ohne 
Anstrengung und lange Wege finden sie Äsung! Das sieht bei 
geschlossener Schneedecke anders aus: Dann müssen zarte Gräser erst 
mühselig mit den Läufen freigescharrt werden. Bei unseren 
Winter-Standvögeln wie Mäusebussard oder Schleiereule sieht es ganz 
ähnlich aus: Sie finden im warmen Winter mehr Mäuse, Blaumeise und 
Buchfink kommen leichter an die Pflanzensamen und -körner. Für den 
metallic blauen Eisvogel ist ein warmer Winter geradezu ideal: Er ist
auf eisfreie Gewässer angewiesen, in denen er Fische fängt. In 
strengen Wintern können bis zu 50 Prozent aller Eisvögel sterben.
Die Verlierer: Ein Kälteeinbruch ist lebensgefährlich!
   „Zu den Verlierern gehören viele Insekten“, erklärt Andreas 
Kinser. Für Hummeln und andere Wildbienen ist ein später 
Wintereinbruch lebensgefährlich. Bleiben die Temperaturen zunächst 
ungewöhnlich warm, krabbeln Wildbienen zu früh aus ihren 
Überwinterungsquartieren. Doch dann ist die Nahrung noch knapp, denn 
die Vegetation hat sich kaum verändert und von Blüten und Nektar ist 
weit und breit nichts zu sehen. Setzt der Winter dann verspätet ein, 
wird es für die fleißigen Bienchen bedrohlich: Sie finden nichts zu 
fressen, um neue Kraft zu tanken und sterben.
   Für Wildtiere, die jetzt normalerweise im Winterschlaf sind, 
bedeutet ein warmer Winter einfach nur etwas Abwechslung im 
Schlafalltag: Igel und Fledermaus gehen bei warmen Temperaturen 
mitunter auf Nahrungssuche und schlafen schnell wieder ein, sobald 
die Temperaturen fallen.
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