In den vergangenen Jahren wurde in den 
betroffenen Gebieten viel für den Hochwasserschutz getan. Allerdings 
haben die Länder und Kommunen vor allem Deiche saniert und neue 
Schutzwände errichtet. Dadurch wurde aber der Raum, der den Flüssen 
bei Hochwasser zur Verfügung steht, weiter eingeengt. Neue Fluträume 
wurden dagegen kaum geschaffen. Wie wichtig Überschwemmungsflächen 
sind, zeigt sich bei Deichbrüchen: So schlimm sie für die betroffenen
Menschen sind, für die flussabwärts gelegenen Gemeinden bewirken sie 
oft eine deutliche Erleichterung ihrer Lage.
   Da Klimaexperten prophezeien, dass im Zuge der Erwärmung der Erde 
die Wahrscheinlichkeit extremer Niederschläge wächst, steigt auch die
Gefahr, dass sich Jahrhundertfluten häufen. Somit kann man ihnen aber
auch nicht mehr mit der bisherigen Strategie beikommen – nämlich nur 
die Deiche zu erhöhen. Es muss mehr als bisher dafür getan werden, 
dass es in den Flussauen größere Überflutungsflächen gibt.
   Doch auch bei höheren Deichen und größeren Überflutungsflächen 
bleibt das berühmte Restrisiko. Und das wird in Zeiten des 
Klimawandels steigen. Umso wichtiger wäre es, dieses Risiko auf viele
Schultern zu verteilen. Genau das tut eine Versicherung. Für Halter 
von Kraftfahrzeugen ist sie Pflicht, nicht aber für Hausbesitzer. 
Dieses Manko wollen nun die Justizminister der Länder mit einer 
Pflichtversicherung gegen Elementarschäden beseitigen. Auch wenn über
deren genaue Ausgestaltung noch zu diskutieren sein wird, so kann man
nur hoffen, dass der Absichtserklärung nun auch Taten folgen.
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