Im Dezember strotzte der frischgebackene 
Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel noch vor Reformeifer.
Ohne einen Neustart der Ökostromförderung – Stichwort: EEG 2.0 – sei 
der Erfolg der Energiewende in Gefahr. Bei der Reform werde er sich 
auch nicht von Interessenvertretern und selbst ernannten 
Energieexperten reinreden lassen, versprach Gabriel. Gemessen daran 
ist das Ergebnis seiner Bemühungen bescheiden – das zeigen auch die 
Pläne in Sachen Industrierabatte. Die Zahl begünstigter Unternehmen 
soll zwar etwas sinken, aber in Summe werden die Rabatte sich weiter 
auf gut fünf Milliarden Euro belaufen – zu Lasten von Haushalten und 
Mittelständlern.
   Die müssen ohnehin mehr zahlen, weil die Kosten für den 
Ökostromausbau nicht so stark sinken, wie Gabriels Ankündigungen 
erwarten ließen. Auch die Heranführung der Ökostrombranche an den 
Wettbewerb geht nur langsam vonstatten, so dass viele Erzeuger weiter
unabhängig vom Bedarf Strom einspeisen können. Müssten sie stärker 
auf die Preissignale des Marktes reagieren – und ihre Lieferungen 
daran anpassen, könnten sich die Börsenpreise erholen. Deren Verfall 
lässt die EEG-Umlage steigen – und damit die Strompreise für 
Verbraucher ohne Rabattanspruch. Doch dieser fragwürdige Mechanismus 
spielt in der Debatte noch nicht mal eine Rolle.
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