Die baden-württembergische Landtags-CDU hat ein 
Problem. Immer mal wieder will sie anders als viele 
Unions-Bürgermeister. Das ist bei der Gemeinschaftsschule nicht 
anders als beim Nationalpark Nordschwarzwald. Zwar gibt es laute 
Kritiker des Parks, doch längst nicht alle CDU-Abgeordneten sind 
gegen das grün-rote Prestigeprojekt und kein Geringerer als 
CDU-Bundesumweltminister Peter Altmaier hat soeben den Freundeskreis 
Nationalpark Schwarzwald mit dem Umweltpreis als Projekt des Jahres 
ausgezeichnet. Nun sucht die Fraktion einen gesichtswahrenden Ausweg 
und verfällt auf das alte Rezept: im Prinzip ja, aber.
   Nationalpark ja, aber nur wenn alle Bürger mitmachen. Dieser 
Anspruch ist ebenso illusorisch wie irreführend. In der zweijährigen 
Debatte klang mehrfach an, dass bei jedem Projekt dieser Art die 
Bedenken groß waren. Die meisten Kritiker wurden aber im Verlauf des 
Prozesses überzeugt. Irreführend ist der Vorschlag der CDU, weil er 
vorgibt, das Verfahren sei noch zu stoppen. Die Zeit der Einwendungen
ist erst mal vorbei. Das Gesetz wird kommen. Nach wie vor besteht 
aber Gelegenheit, die Kritiker zu überzeugen. Darum sollte sich die 
Regierung ernsthaft bemühen, denn da hat die Opposition recht: Die 
Bürgerbeteiligung beim Nationalpark war aufwendig, aber nicht 
zufriedenstellend.
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