Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland 
(BUND) hat sein Sondervotum zum Abschlussbericht der „Kommission 
Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ veröffentlicht. Der Bericht 
einschließlich aller Sondervoten soll morgen an Bundestagspräsident 
Norbert Lammert und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks 
übergeben werden. Zusätzlich zu seinem Sondervotum wird der BUND 
heute im Internet Grafiken zum vorgeschlagenen 
Standortauswahlverfahren mit den wichtigsten Kritikpunkten des BUND 
veröffentlichen.
   „Die Endlager-Suchkommission war ein Anfang auf dem langen Weg zu 
einem Atommüll-Endlager, mehr nicht. Der Plan, zu einem 
gesellschaftlichen Konsens über das künftige Auswahlverfahren eines 
möglichen Endlagerstandorts zu kommen, ist missglückt. Trotz allem 
enthält der Kommissionsbericht einige wichtige Vorschläge für 
Verbesserungen bei der Endlagersuche. Unser Sondervotum soll 
vorhandene gravierende Mängel und falsche Weichenstellungen im 
Bericht verdeutlichen. An entscheidenden Stellen muss das künftige 
Suchverfahren nachgebessert werden, sonst wird der nötige 
Vertrauensaufbau nicht gelingen“, sagte Klaus Brunsmeier, 
stellvertretender BUND-Vorsitzender, der als einziges 
stimmberechtigtes Kommissions-Mitglied ihrem Abschlussbericht in der 
letzten Woche nicht zugestimmt hatte.
   Kritik übt der BUND unter anderem daran, dass unklar sei, für 
welche Art des Atommülls ein Lager gesucht werde. Über zwei Jahre 
lang habe die Kommission an Kriterien und einem Verfahren für die 
Suche nach einem Lager für hoch radioaktiven Müll gearbeitet. Am Ende
schlage die Kommission nun vor, auch den radioaktiven Abfall aus der 
Asse, aus der Urananreicherung und für sonstigen 
„nicht-Konrad-gängigen“ Atommüll in das Verfahren zu integrieren, 
ohne dafür geeignete Kriterien oder eine Methodik vorzuschlagen. Der 
BUND bemängelt weiterhin, dass nach Abschluss einer ersten Phase zur 
Auswahl der Standorte für die obertägige Erkundung 
Rechtsschutzmöglichkeiten fehlen. Inakzeptabel sei außerdem, dass die
Kommission sich nicht zu einem Verzicht auf den Standort Gorleben 
durchringen konnte. Leider habe auch der Vorschlag des BUND, in den 
Abschlussbericht einen Passus zur verfassungsrechtlichen Absicherung 
des Atomausstiegs aufzunehmen, bei den stimmberechtigten Mitgliedern 
der Kommission keine ausreichende Mehrheit gefunden.
   „Wir fordern die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die 
Bundesregierung auf, schnell mit der dringend erforderlichen 
Überarbeitung des Standortauswahlgesetzes zu beginnen und dabei 
möglichst viele der konstruktiven Vorschläge der Kommission und die 
weiter gehenden Forderungen des BUND einzuarbeiten“, sagte 
Brunsmeier.
   Das Sondervotum des BUND zum Bericht der Endlager-Suchkommission 
finden Sie im Internet unter: www.bund.net/pdf/sondervotum
   Grafiken zum vorgeschlagenen Standortauswahlverfahren mit den 
wichtigsten Kritikpunkten des BUND finden Sie im Internet unter: 
http://atommuell-lager-suche.de/
Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw. 
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425/-464
E-Mail: presse@bund.net
www.bund.net
