Jedes zweite deutsche Industrieunternehmen beklagt Nachteile 
gegenüber Wettbewerbern aus rohstoffreichen Ländern. Diese 
profitierten u.a. deutlich von günstigeren Einkaufspreisen, 
geringeren Umweltauflagen und größerer Versorgungssicherheit. Jedes 
fünfte Unternehmen sieht dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit 
beeinträchtigt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, 
deren Ergebnisse das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) 
heute in Berlin vorgestellt hat. Danach befürchtet mehr als die 
Hälfte der befragten Unternehmen negative Auswirkungen, wenn zum 
Beispiel ein Lieferant von Metallen längerfristig ausfällt. Dennoch 
verfügt immerhin jedes zehnte Industrieunternehmen über keine 
Absicherungsstrategie für den Fall, dass Rohstofflieferungen 
ausbleiben. Bei den kleinen Unternehmen steht sogar jede vierte Firma
ohne Plan B da. Viele Risiken auf den Rohstoffmärkten können nach 
Angaben der IW-Forscher nicht von den Unternehmen, sondern nur durch 
die Politik gelöst werden. Diese müsse durch internationale 
Freihandelsabkommen gegen Protektionismus, Exportsteuern und ähnlich 
marktwidrige Tendenzen vorgehen. Die europäischen Länder sollten 
zudem ihre Politik in Sachen Rohstoffe und Energie besser 
koordinieren, um bei internationalen Verhandlungen mehr Gewicht zu 
haben. Zudem gelte es, Recyclingtechniken zu verbessern, Ersatzstoffe
zu erforschen und die Materialeffizienz zu erhöhen. Angesichts des 
hohen Preisniveaus bei Rohstoffen warnen die IW-Forscher vor weiteren
Kostenbelastungen der Unternehmen. Ausdrücklich verweisen sie dabei 
auf die Energiepolitik.
Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Dr. Hubertus Bardt Tel. 0221/4981 – 755 oder 
mobil unter 0172/388 10 03
