Tabakanbau ist verantwortlich für großflächige 
Abholzungen in Lateinamerika und Afrika. Wie das Greenpeace Magazin 
in seiner neuen Ausgabe berichtet, schadet der Zigarettenkonsum vor 
allem Afrikas größtem Tabakproduzenten Malawi. Dort werden seit 
Jahren ganze Landstriche gerodet. Im Zentrum und im Südosten des 
Landes, seien die Auswirkungen besonders dramatisch, sagt der 
malawische Journalist Kondwani Munthali. „Die schwindenden 
Waldflächen verändern das Klima und die Flüsse versickern im kahlen 
Boden.“
   Das kleine Malawi ist der fünftgrößte Tabakproduzent der Welt und 
steht beispielhaft für die Naturzerstörung durch den Tabakanbau, die 
auch in zahlreichen anderen afrikanischen Ländern stattfindet. Rund 
85 Prozent der weltweiten Tabakproduktion stammen aus Entwicklungs- 
und Schwellenländern.
   Da es in den afrikanischen Anbauländern meist an Transportnetzen 
und Geld für Gas, Öl und Kohle fehlt, werden knapp 62 Prozent der 
weltweit geernteten Tabakblätter mit Holz getrocknet. Nach Angaben 
des Deutschen Krebsforschungszentrums sind mehr als acht Kilo Holz 
nötig, um ein Kilo des hellen Virginia-Tabaks zu trocknen. In Malawi 
werden dafür vor allem die harten und gut brennbaren Urwaldbäume 
gerodet.
   In einer Stellungnahme gegenüber dem Greenpeace Magazin, verweist 
der „Marlboro“-Hersteller Philip Morris auf große 
Wiederaufforstungsprogramme. Seit 2001 seien im Auftrag des 
Unternehmens mehr als 75 Millionen Bäume in Malawi gepflanzt worden. 
Nach eigenen Angaben ist Philip Morris Hauptabnehmer von Tabak aus 
dem ostafrikanischen Land.
   Doch Umweltschäden verursacht nicht nur der Tabakanbau. Die 
Filterkippen, die nach dem Rauchen übrig bleiben, enthalten 
zahlreiche Giftstoffe aus dem Zigarettenrauch. Nach Angaben des 
Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) reicht schon ein 
Zigarettenstummel, um 40 Liter Grundwasser zu verunreinigen. „Die 
toxischen Zigarettenkippen müssten als Sondermüll behandelt werden“, 
fordert daher Martina Pötschke-Langer vom Deutschen 
Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
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