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Pumpspeicherwerke für Energiewende wichtiger denn je





Die Rolle der Pumpspeicherwerke (PSW) als Garanten für eine sichere Energiewende war das beherrschende Thema des Besuchs von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler im Pumpspeicherwerk Geesthacht bei Hamburg. Bei einem Rundgang in Deutschlands nördlichstem Pumpspeicherwerk informierte sich der Minister am Donnerstag über die Funktionsweise und die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen diese Anlagen stehen.
Pumpspeicherwerke dienen dazu, die Schwankungen bei der stark wachsenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auszugleichen. Durch ihre sehr hohe Reaktionsgeschwindigkeit tragen PSW maßgeblich zur Sicherung der Stabilität des deutschen Stromnetzes bei. Sie sind die einzigen im großen Maßstab verfügbaren Speicher für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien. Zudem gehören PSW zu den wenigen Anlagen, die schwarzstartfähig sind. Das bedeutet, dass PSW im Falle flächendeckender Stromausfälle ohne Hilfe von außen Strom erzeugen und so eine geregelte Stromversorgung im Land wieder aufbauen können. Allerdings machen hohe Netznutzungsentgelte, die PSW auf den eingesetzten Pumpstrom zahlen müssen, den Betrieb der Anlagen derzeit nahezu unwirtschaftlich.
„Der Beitrag der PSW zur Netzstabilisierung und zur Umsetzung der Energiewende wird in der nun verabschiedeten Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) nicht ausreichend berücksichtigt. Wir würden es begrüßen, wenn es noch in dieser Wahlperiode zu einer weitergehenden Befreiung der PSW von den Netznutzungsentgelten kommen könnte“, sagt hierzu Tuomo Hatakka, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vattenfall GmbH.
Gunnar Groebler, Leiter der Business Unit Hydro Germany bei Vattenfall, ergänzt: „Die neuen Regelungen des EnWG sind nicht Ziel führend, denn Bestandsanlagen in Deutschland werden gegenüber konkurrierenden ausländischen PSW nach wie vor wirtschaftlich schlechter gestellt. Die Hürden für eine Befreiung von den Netznutzungsentgelten sind nach wie vor zu hoch, um Investitionen zu motivieren. Dies trifft insbesondere die modernsten und effizientesten PSW die damit perspektivisch aus dem Markt ausscheiden werden.“

Die Ursprünge des schwedischen Vattenfall-Konzerns liegen in der Stromerzeugung aus Wasserkraft – Vattenfall heißt auf deutsch Wasserfall. Rund 21 Prozent von Vattenfalls gesamter Stromerzeugung stammen aus Wasserkraft. In Deutschland betreibt Vattenfall insgesamt zwölf Wasserkraftwerke mit einer gesamten installierten Leistung von rund 3.000 Megawatt (MW), im wesentlichen Pumpspeicherkraftwerke und kleinere Laufwasserkraftwerke. Bezogen auf die gesamte installierte PSW-Leistung in Deutschland von rund 7.000 MW hält Vattenfall hier einen Marktanteil von rund 40 Prozent. Zum Anlagenbestand von Vattenfall gehören die beiden größten deutschen Pumpspeicherkraftwerke, Markersbach im Erzgebirge mit 1.050 MW sowie Goldisthal in Thüringen mit 1.060 MW.

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Erstellt von an 20. Dez. 2012. geschrieben in Allgemein, Sonstige. Sie können allen Kommentaren zu diesem Artikel folgen unter RSS 2.0. Kommentieren und Pings sind deaktiviert.

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