Grünlandflächen im Biosphärenreservat Schaalsee in
Mecklenburg-Vorpommern sind mit Plastikmüll verunreinigt worden. 
Recherchen des NDR Politikmagazins „Panorama 3“ (Sendung: Dienstag, 
9. Dezember, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen) ergaben: Der Kunststoff stammt
aus einer Biogasanlage.
   Viele der Schnipsel sind so groß wie eine Daumenkuppe. Offenbar 
sind es Plastikteilchen von Lebensmittelverpackungen. Auf einigen 
sind die Aufschriften wie zum Beispiel Avocado, Milch, Zucker oder 
Ruccola noch deutlich zu lesen. Die bunten Plastikteilchen ragen aus 
dem Dünger heraus, der auf die Grünflächen aufgebracht wurde. Der 
Dünger stammt aus einer Biogasanlage, die auch Lebensmittel zur 
Gasgewinnung verarbeitet.
   Mittlerweile vergären deutschlandweit in circa 8000 Biogasanlagen 
nicht nur Mais und Raps, sondern auch tonnenweise fertig produzierte 
Lebensmittel. Experten gehen davon aus, dass jährlich eineinhalb 
Millionen Tonnen Lebensmittel oder Speisereste zur Energie-Gewinnung 
verarbeitet werden. Verpackte Lebensmittel müssen eigentlich von den 
Verpackungen getrennt werden.
   Der Betreiber der verantwortlichen Biogasanlage in Karft in 
Mecklenburg-Vorpommern will von Verpackungsresten in seinem 
Gärsubstrat nichts gewusst haben. Er verweist auf Nachfrage des NDR 
auf die Zulieferfirma, ein Abfallunternehmen aus Brandenburg. Auf 
Anfrage weist auch dieses eine Verantwortung von sich. Man unterliege
der Fremdüberwachung durch die zuständige Genehmigungsbehörde und die
Verpackungen würden entfernt, so eine Sprecherin.
   Kontrolleure der zuständigen Behörden haben mittlerweile Proben 
von den betroffenen Flächen genommen. Die Untersuchungsergebnisse 
stehen noch aus. Jean Weiß vom staatlichen Amt für Landwirtschaft und
Umwelt Westmecklenburg teilt jedoch mit, dass man den Vorfall klären 
wolle. Man habe „in Relation zum ermittelten Sachverhalt verschiedene
Möglichkeiten zur Verfügung, um auf die Einhaltung immissionsschutz- 
und abfallrechtlicher Vorschriften hinzuwirken“.
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