Eine Untersuchung der NABU International 
Naturschutzstiftung zeigt, dass neuseeländische Regierungsbeamte und 
Fischer den Tod eines extrem bedrohten Maui-Delfins in einem 
kommerziellen Fischernetz verschwiegen haben. Mit einer 
Populationsgröße von weniger als 50 Individuen steht die Tierart kurz
vor dem Aussterben. „Angesichts der dramatischen Bestandssituation 
der Maui-Delfine und der besonderen Verantwortung, die Neuseeland für
die endemische Tierart hat, sind wir zutiefst geschockt und 
enttäuscht über diesen Vorfall“, sagte Thomas Tennhardt, Vorsitzender
der NABU International Naturschutzstiftung. NABU International rät 
dringend zu einer unabhängigen Untersuchung des Delfintodes und ruft 
abermals zum sofortigen und umfassenden Schutz der Maui-Lebensraumes 
auf.
   Der Maui-Delfin sei außerhalb der ausgewiesenen Schutzzone in 
einem Kiemennetz umgekommen. Der Zwischenfall sei nicht in der 
offiziellen Beifang-Datenbank erwähnt und von Regierungsbeamten und 
Industrievertretern geleugnet worden.Trotz wiederholten Drängens 
sowohl nationaler als auch internationaler Organsationen, wie der 
IUCN und der Walfang-Kommission, ist die neuseeländische Regierung 
bislang nicht bereit, die Schutzgebiete für Maui-Delfine auszuweiten.
   „Die neuseeländische Regierung möchte die Öffentlichkeit davon 
überzeugen, dass die Maui-Delfine gut geschützt sind und keine Tiere 
außerhalb der geschützten Zonen gesehen oder in Netzen gefangen 
werden“, erklärte Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz 
bei NABU International. „Die Nachricht vom Tod dieses Tieres hat die 
Glaubwürdigkeit der Regierung infrage gestellt und dringende 
Forderungen nach einer Ausweitung der Schutzgebiete für die Tiere 
ausgelöst – etwas, womit sich die neuseeländischen Politiker nicht 
befassen möchten. Als wir das neuseeländische Industrieministerium um
eine Stellungnahme baten, wurde uns versichert, wir würden uns 
irren“, so Maas weiter.
   Doch nicht nur in dem jüngsten Maui-Todesfall legt die 
neuseeländische Regierung Fakten vor, die nachweislich nicht stimmen.
So deckte eine jüngst veröffentlichte Studie der Universität von 
Auckland und der British Columbia auf: Der Fischfang in Neuseeland 
ist etwa 2,7 Mal höher als der Wert, den das Land an die Ernährungs- 
und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen weitergibt. 
„Somit fischt das Land wesentlich weniger nachhaltig, als es 
offiziell vorgibt. Neuseeland liegt also viel daran, den –grünen 
Schein– zu wahren, ohne sich dementsprechend zu verhalten“, so Maas.
   Der Maui-Delfin ist der seltenste Meeresdelfin der Welt. Experten 
schätzen, dass der kleine Bestand nur alle 10-23 Jahre einen 
Todesfall durch menschliche Einflüsse verkraften kann. Derzeit sind 
weniger als 20 Prozent seines Lebensraumes vor Kiemennetz- und etwa 
fünf Prozent vor Schleppnetzfischerei geschützt. Allein die Beifänge 
der Fischerei-Industrie verursachen jedes Jahr 3-4 Tode von 
Maui-Delfinen – mehr als das 54fache des tragbaren Maximums.
   Kostenlose Pressebilder unter https://www.nabu.de/presse/pressebil
der/fotos-international.html#delfin
Pressekontakt:
Dr. Barbara Maas, Leiterin Internationaler Artenschutz der NABU 
International Naturschutzstiftung, Tel.: +44 7970987742, E-Mail: 
barbara.maas@nabu.de
