„Artenschutz ist komplex. Nur wenn alle Akteure
vom Naturschutz über die Landwirtschaft bis zu den Behörden
zusammenarbeiten, kann er dauerhaft erfolgreich sein.“ – Mit diesen
Worten unterstreicht der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU), Alexander Bonde, die Bedeutung eines neuen Projektes
zum Artenschutz im Grünland. Um Wiesen oder Weiden, die vielen Arten
wie Tagfaltern oder Heuschrecken einen Lebensraum bieten, besser zu
schützen, will das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen (Ovelgönne)
mit der niedersächsischen Landwirtschaftskammer (Oldenburg), der Carl
von Ossietzky Universität Oldenburg und dem Naturschutzbund
Oldenburger Land (Oldenburg) artenreiche Grünlandflächen erhalten und
mit Hilfe von Deichen, Dämmen und Wegrändern so miteinander
verbinden, dass ein Verbund von Grünland entsteht. Als
Untersuchungsräume dienen Flächen in den Landkreisen Wesermarsch,
Ammerland und Oldenburg. Die DBU fördert das Projekt fachlich und
finanziell mit 250.000 Euro.
Gemeinsam für den Erhalt der Artenvielfalt
Der unvermindert anhaltende Artenrückgang sei wie der Klimawandel
eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit, so Bonde. Die
Artenvielfalt zu fördern, leiste einen wichtigen Beitrag zur
erfolgreichen Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten
Nationen. Das gehe nur gemeinsam, und deshalb sei die Zusammenarbeit
der einzelnen Partner in diesem Projekt zentral. Mit Vertretern aus
Naturschutz – auch die Naturschutzbehörden der Landkreise sollen
eingebunden werden – Landwirtschaft und Wissenschaft seien die
Akteure beteiligt, die es zu einer langfristigen Sicherung der
Artenvielfalt brauche.
Einzelne Flächen miteinander verknüpfen und so Austausch fördern
Das Bewirtschaften des Bodens habe sich innerhalb des letzten
Jahrhunderts grundlegend geändert. Einerseits sei durch eine
intensivere Landwirtschaft eine bessere Versorgung der Menschen mit
Lebensmitteln erreicht worden. Andererseits dürfe eine solche
Entwicklung jedoch nicht zu Lasten der Umwelt und der Artenvielfalt
gehen. An dieser Stelle setze das Projekt an: „Wir wollen einzelne
Wiesen und Weiden gezielt so bewirtschaften, dass Lebensraum für mehr
Tier- und Pflanzenarten entsteht. Mithilfe verbindender
Landschaftselemente wie Deichen, Dämmen oder Wegrändern können wir
solch artenreiche Inseln zu einem Biotopverbund vernetzen“, erläutert
Projektleiter Dr. Arno Krause vom Grünlandzentrum
Niedersachsen/Bremen. So würde ein größerer Lebensraum entstehen, in
dem sich Pflanzen- und Tierarten viel mehr ausbreiten könnten. Das
erhöhe auch den genetischen Austausch und stärke die
Überlebensmöglichkeiten. „Im Rahmen des Projektes soll auch
untersucht werden, welche Pflanzenarten dabei helfen, dass sich Tiere
wie Heuschrecken oder Tagfalter über die Korridore hinweg zwischen
den einzelnen Flächen bewegen“, betont Dr. Reinhard Stock,
DBU-Referent für Naturschutz. Der Biotopverbund soll auch nach Ende
der Projektlaufzeit Anfang 2021 weiterentwickelt werden, um so
langfristig die Lebensvielfalt auf den Grünlandflächen in der Region
zu erhalten.
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