Fast jeder zweite Kunde in Deutschland wäre bereit,
für umweltfreundliche Getränkeverpackungen mehr zu zahlen. 44 Prozent
halten die Einführung einer Umweltsteuer auf Getränkeverpackungen für
sinnvoll. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des 
Emnid-Instituts im Auftrag des NABU. Die Umweltabgabe wird vor allem 
von weiblichen Befragten (49 Prozent) befürwortet. Von den männlichen
Verbrauchern sehen 39 Prozent den Staat in der Verantwortung, über 
solch eine Steuer nachzudenken.
   Die Quote ökologisch vorteilhafter Getränkeverpackungen – dazu 
zählen Mehrwegflaschen und Getränkekartons – geht seit Jahren 
dramatisch zurück. Sie liegt inzwischen unter 50 Prozent. In vielen 
Supermärkten gibt es ausschließlich Getränke in umweltschädlichen 
Plastikflaschen und Dosen. Deshalb fordert der NABU eine Umweltsteuer
zur Erhöhung des Mehrweganteils. Die Einnahmen einer solchen Abgabe, 
die sich an der CO2-Bilanz einer Verpackung orientieren soll, könnte 
für die Förderung umweltfreundlicher Unternehmen verwendet oder für 
die Unterstützung von Handelsfilialen eingesetzt werden, die bewusst 
auf ein Mehrwegsortiment setzen.
   Dies ist auch ganz im Sinne der Verbraucher, wie die Umfrage 
zeigt: Für drei Viertel der Kunden ist es beim Einkauf wichtig, dass 
Getränkeverpackungen umweltfreundlich sind. Über 60 Prozent der 
Befragten wären sogar bereit das Geschäft zu wechseln, wenn ein Laden
nur umweltschädlich verpackte Getränke anbietet. „Es ist an der Zeit,
politische Maßnahmen zu ergreifen, um den Trend zu immer mehr 
umweltschädlichen Plastikflaschen, Dosen und Einwegglas umzukehren. 
Die Verbraucher sind dazu bereit, nun muss die Politik die Hersteller
umweltbelastender Getränkeverpackungen stärker in die Pflicht 
nehmen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der Handel 
hingegen habe sofort die Möglichkeit, im Sortiment stärker auf 
umweltfreundliche Verpackungen wie Mehrwegflaschen und 
Getränkekartons zu setzen.
   Die Kehrseite der Medaille ist, dass es vielen Verbrauchern nach 
wie vor schwerfällt, umweltfreundliche Verpackungen zu erkennen und 
richtig einzuschätzen. Mehr als ein Drittel der Befragten hält 
umweltschädliche Getränkedosen für umweltschonend. Die vom 
Umweltbundesamt ebenfalls als ökologisch vorteilhaft bewerteten 
Getränkekartons werden vom Verbraucher gänzlich falsch beurteilt: Sie
werden schlechter eingeschätzt als die umweltschädlichen 
Einwegflaschen aus Glas oder Plastik. „Die Umfrage zeigt, wie wichtig
den Verbrauchern dieses Thema ist und dass knapp die Hälfte sogar 
bereit ist, die Trendwende bei den Getränkeverpackungen durch eine 
Umweltsteuer einzuleiten. Wenn ein Großteil der Kunden aber 
umweltfreundliche Verpackungen falsch einschätzt, ist der Handel 
gefragt, die Verbraucher durch die Auswahl und Präsentation seiner 
Waren auf umweltfreundliche Produkte aufmerksam zu machen“, so 
NABU-Umweltexperte Sascha Roth.
Ergebnisse der Umfrage und Grafiken: www.nabu.de/mehrwegumfrage
   NABU-Steuervorschlag: www.nabu.de/getraenkeverpackungssteuer 
Originaltext vom NABU
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