Das Jahr 2017 war keine gute Brutsaison für 
Deutschlands Weißstörche. Die heftigen Regenfälle im Sommer haben in 
vielen Regionen ihre Spuren hinterlassen. Dauerregen und Kälte 
durchnässten die Jungen, so dass viele an Unterkühlung zu Grunde 
gingen. Insgesamt ging weniger Nachwuchs als in den Vorjahren auf die
erste Reise in die afrikanischen Winterquartiere.
   Auch wenn noch nicht alle Zahlen der vielen ehrenamtlich tätigen 
Weißstorchbetreuer im NABU zusammen getragen sind, dürften 2017 
mindestens wieder 6.300 Storchenpaare in Deutschland gebrütet haben. 
Damit ist die Zahl der Brutpaare insgesamt stabil geblieben.
   Aber es gibt auch hier deutliche regionale Unterschiede: Während 
in den westlichen Bundesländern die Zahl der Brutpaare um etwa zehn 
Prozent anstieg, blieb der Bestand in Ostdeutschland allenfalls 
stabil, war aber meist rückläufig. Die nach Westen ziehenden 
Weißstörche in Westdeutschland sind derzeit im Vorteil, weil sie 
einen kürzeren Zugweg haben als die Ostzieher und auf Mülldeponien 
und Reisfeldern in Spanien viel Futter finden können. Große Sorgen 
indessen bereitet dem NABU die Situation in Mecklenburg-Vorpommern, 
wo der Weißstorchbestand seit mehr als zehn Jahren im Rückgang 
begriffen ist.
   „Viele Menschen mag es verwundern, dass der Feuchtwiesenliebhaber 
Weißstorch an einem Zuviel an Wasser leiden könnte“, erläutert der 
Sprecher der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz, Christoph 
Kaatz. „Doch sind gerade Dauerregen und Kälte für drei bis vier 
Wochen alte Küken besonders gefährlich.“ In diesem Alter können sie 
nicht mehr von den Eltern gehudert werden, sie haben aber auch noch 
kein richtiges Federkleid, das sie vor Nässe schützen könnte.“
   Sorge bereitet den Storchenschützern im NABU vor allem die 
Häufigkeit und Heftigkeit derartiger Wetterereignisse. „Der 
Weißstorch hat es in Deutschland ohnehin nicht leicht. Er findet 
häufig nur noch hochgewachsene Ackerflächen vor, statt Wiesen und 
Weiden auf denen er sein Futter finden kann“, so Kaatz. Zusätzlich 
werde nun der Bruterfolg von Adebar durch Unwetterereignisse 
reduziert. Und Klimaexperten sagen voraus, dass solche Wetterextreme 
in Zukunft regelmäßig auftreten können. „Wie sich das auf die weitere
Entwicklung des Weißstorchbestandes in Deutschland auswirkt, kann 
noch niemand voraussagen“, so das Fazit des Storchenexperten.
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