Noch ist der diesjährige Nachwuchs der Weißstörche 
in Deutschland nicht überall flügge und selbstständig. Aber schon 
jetzt lässt sich eine vorläufige Bilanz der Brutsaison ziehen. „2016 
war ein schwieriges Jahr für den Weißstorch“, so Christoph Kaatz, 
Sprecher der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz. Eine 
verspätetete Rückkehr vieler „Oststörche“, die über den Bosporus in 
ihre Winterquartiere und zurück ziehen, und die widrige Witterung im 
Frühjahr und Frühsommer verhagelten die diesjährige Saison.
   Während in Westdeutschland die meisten Brutvögel in Spanien 
überwintern und schon sehr früh an ihren Nestern erschienen, sah es 
im Norden und Osten nicht so gut aus. Die ersten ostziehenden Störche
kamen relativ früh aus Afrika zurück. Dann aber gab es eine lange 
Pause, bis im Mai weitere Vögel eintrafen. Viele Nester in 
Ostdeutschland blieben zunächst verwaist und zurückgekehrte Paare 
begannen aufgrund ihre späten Ankunft gar nicht erst zu brüten. 
Einige Störche gingen aufgrund der späten Rückkehr sogar dazu über, 
belegte Storchennester anzugreifen, um sie für sich zu besetzen. 
Dabei warfen sie Eier oder Jungvögel aus den Nestern. Insgesamt, so 
schätzen die NABU-Storchenschützer, ging in Ostdeutschland die Zahl 
an Brutpaaren um fünf bis zehn Prozent zurück, während die Zahl im 
Südwesten sogar zunahm.
   Vor allem aber der Wettergott meinte es in diesem Frühjahr nicht 
besonders gut mit Adebar. Im Südwesten sorgte eine Starkregenperiode 
dafür, dass viele Storchenküken durch Unterkühlung starben. Im Norden
und Osten herrschte im Frühjahr dagegen Trockenheit und Futtermangel,
bis auch hier Mitte Juni eine Schlechtwetterperiode einsetzte, der 
viele der verbliebenen Küken zum Opfer fielen. Die Folge: In den 
meisten Bundesländern liegt der durchschnittliche Bruterfolg unter 
einem Jungen pro Paar und somit weit unter dem langfristigen Mittel. 
Notwendig, um langfristig den Bestand zu erhalten, wären allerdings 
zwei Junge pro Paar.
   „Schlechte Jahre kommen immer mal wieder vor“, so 
NABU-Storchenexperte Kaatz. „Sie können aber meist über mehrere gute 
Storchenjahre ausgeglichen werden.“ Was die Artenschützer beunruhigt,
ist die Tendenz zu entweder extremer Trockenheit oder heftigen 
Niederschlägen, die sich langfristig negativ auf die Jungenaufzucht 
der Störche auswirken könnten. In Deutschland ziehen alljährlich etwa
6.000 Weißstorchpaare ihre Jungen auf. Die meisten Weißstörche gibt 
es in Brandenburg.
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