Während es am vergangenen Samstag weltweit zu 
Protestaktionen für den Delfin- und Walschutz und gegen die 
Delfinhaltung in Zoos und Vergnügungsparks unter dem Slogan „Empty 
the Tanks“ gekommen ist, wurde am gleichen Tag auf den europäischen 
Färöer-Inseln im Nordatlantik die alljährliche Walfangsaison 
eröffnet.
   154 Grindwale wurden am Samstag in der Stadt Midvagur auf den 
Färöer-Inseln nach einer Treibjagd am Strand blutig abgestochen. Das 
Fleisch wurde unter den Inselbewohnern kostenlos verteilt. Aber auch 
in Restaurants findet sich der „Grind“ auf der Speisekarte, obwohl 
das Walfleisch nachweislich stark mit Quecksilber, PCB–s und anderen 
Umweltgiften belastet ist.
   In sozialen Netzwerken fanden sich sofort weltweit Hunderte von 
Protestmeldungen. Das Färöer-Medium Vágaportalurin berichtet von 
scharfen Reaktionen wie „Monster und Mörder“ und dass die Welt sich 
für die Waljäger schämen würde. „Ist dies wirklich die Zukunft, die 
Ihr für Eure Kinder mit einer barbarischen Tradition im Rückblick 
wollt?“, werden Kritiker in dem online-Bericht von Vágaportalurin 
zitiert.
   Jedes Jahr findet das volksfestähnliche Treiben unter dem 
Deckmantel der Tradition auf der Inselgruppe der vormaligen Wikinger 
statt. Durchschnittlich finden etwa 800 Grindwale und andere 
Delfinarten ihren Tod auf der kleinen Inselgruppe mit rund 48.000 
Einwohnern während einer Walfangsaison. Von Booten aus werden die 
Walschulen mit Geräuschinstrumenten an die Strände getrieben. Dort 
warten bereits Inselbewohner, um die Wale im seichten Wasser zu 
töten.
   Nachdem Tierschützer der Organisationen ProWal und des Hagener 
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im Frühjahr des vergangenen Jahres
elektronische Vergrämergeräte in einem Großteil vor den Mündungen der
Fjorde versenkt hatten, um die Grindwale von der Inselgruppe 
fernzuhalten, sank die realisierte Fangquote zum Leidwesen der 
Färinger auf lediglich 48 Grindwale bei drei Treibjagden. Im Jahr 
zuvor waren es noch 1.534 getöteten Meeressäugern bei 12 Treibjagden.
Jetzt sind die Kühltruhen auf der Inselgruppe offenbar leer und die 
Jagd beginnt intensiver denn je.
   Die Färöer-Inseln besitzen mit den höchsten Lebensstandard in 
Europa und sind nicht auf das Walfleisch angewiesen. Die niedrige 
Fangzahl im letzten Jahr führte dazu, dass Walfleisch von Norwegen 
zum Verkauf importiert wurde. Aber da das Fleisch der 
selbstgefangenen Wale kostenlos ist, wird die Jagd wohl weitergehen. 
Die beiden Tierschutzorganisationen waren nach eigenen Angaben 
finanziell nicht in der Lage, ihre Walschutzaktion auf den 
Färöer-Inseln diesjährig fortzusetzen. Sie wollen aber im nächsten 
Jahr erneut die Waljagd stören.
   Färöer-Medium Vágaportalurin: 
http://www.vp.fo/grein-um-grind-skapti-mikid-kjak/
   WDSF-Homepage: 
http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang
Pressekontakt:
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