DBU fördert Therapiezentrum und Schule in 
Skierbieszow – 140 deutsch-polnische Projekte
   Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) als größte Umweltstiftung
der Welt setzt ihr Engagement für das Nachbarland Polen fort. 
Anlässlich des Besuchs von Alt-Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler
heute in seinem Geburtsort, der Gemeinde Skierbieszow im polnischen 
Verwaltungsbezirk Lublin, sicherte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h.
Fritz Brickwedde Gemeindevorsteher Mieczyslaw Barton eine finanzielle
Unterstützung von rund 215.000 Euro zu. Damit sollen am Beispiel 
eines Schulkomplexes in der Gemeinde sowie eines Therapiezentrums im 
Nachbardorf Lipina Stara die gebäudetechnische Energieversorgung 
verbessert und ein naturnahes Abwasserkonzept entwickelt werden. 
Außerdem sollen den Kindern der in diesem Komplex angesiedelten 
Grundschule und des Kindesgartens Grundkenntnisse in speziellen 
Schwerpunktthemen des Umweltschutzes vermittelt und verschiedene 
Umweltaktivitäten beispielgebend umgesetzt werden.
   Die Gemeinde hatte in der vorletzten Woche beschlossen, für das 
Umsetzen der baulichen Maßnahmen einen zwanzigprozentigen Eigenanteil
zu übernehmen, wodurch der Weg für die DBU-Förderung freigeworden 
worden war. Im Therapiezentrum sei vorgesehen, die obere 
Geschossdecke zu dämmen, die bestehende Brennwert-Heizung hydraulisch
abzugleichen und ihre Regelung zu verbessern, berichtete Brickwedde. 
Außerdem solle eine Lüftungsanlage für kontrollierte Zu- und Abluft 
mit Wärmerückgewinnung installiert werden. Auch eine naturnahe 
Bodenfilterkläranlage als Pilotprojekt zur Demonstration ökologischer
Abwasserbehandlung solle geplant und gebaut werden.
   Im Schulkomplex Skierbieszow solle die bisherige Heizung gegen 
einen Ölbrennwertkessel ersetzt, die Warmwasserbereitung für die 
Sporthalle verbessert werden. Eine Photovoltaikanlage solle 
errichtet, ihre Leistung für Nutzer und Besucher sicht- und erlebbar 
werden. Die Grundschule werde gedämmt. Ingenieure, Fachfirmen sowie 
verantwortliche Personen aus der Verwaltung sollten in Seminaren mit 
den installierten neuen Technologien vertraut gemacht werden. Für das
Unterhalten der Anlagen im täglichen Betrieb würden Fortbildungen 
durch Fachfirmen und Ingenieure geplant und durchgeführt.
   In dem ebenfalls DBU-finanzierten Bildungsprojekt sollten Kinder 
die Sehenswürdigkeiten in der Naturland¬schaft identifizieren, 
lokalisieren, fotografieren und beschreiben. Über Flora und Fauna 
eines nahen Landschaftsschutzparks sowie historische und 
Naturdenkmäler sollten Informationsblätter erstellt und der Gemeinde 
zur Verfügung gestellt werden. Auch eine interaktive 
Informationstafel über die Natursehenswürdigkeiten solle erstellt und
an exponierter Stelle installiert werden. Die Außengelände von Schule
und Kindergarten sollten mit den Kindern naturnah umgestaltet und 
grundlegende Kenntnisse über Bepflanzungen, Boden, klimatische 
Anforderungen, Pflegemaßnahmen etc. im Unterricht vermittelt werden. 
Für die Schule sei ein Wettbewerb zur Neugestaltung der Außenflächen 
geplant, der als Grundlage für das endgültige Gestaltungskonzept 
entwickelt werde.
   Ausgehend von Schule und Kindergarten sollten auch neue Ansätze im
Umgang mit Abfall ihren Weg in die Bevölkerung finden. Nach 
Vermittlung grundlegender Informationen zu Abfallvermeidung und 
-trennung sollen 24 Behälter für die getrennte Abfallsammlung in den 
beiden Einrichtungen aufgestellt werden. Auch solle auf dem 
Schulgelände mit den älteren Schülern eine Kompostierungsanlage für 
organische Abfälle gebaut werden, damit die Kinder den Stoffkreislauf
von biologischen Abfällen kennen lernten. Multimediale Präsentationen
zum Thema „Sekundärrohstoffe/Wertstoffe“ sollten erarbeitet und 
Schülern wie Eltern präsentiert werden. Auch Plakate und Transparente
zur Thematik sollten die Kinder entwickeln und so für die 
Abfallvermeidung und -trennung in der Bevölkerung werben.
   Bundespräsident a.D. Horst Köhler dankte der DBU für ihr 
Engagement in seiner Geburtsstadt. Es sei für Deutschland und Polen 
gleichermaßen wichtig, Wege zu einer nachhaltigen Lebensweise zu 
finden. Er sei überzeugt, dass die Zusammenarbeit in diesem Bereich 
in der Zukunft eine noch größere Rolle spielen und die DBU mit ihrer 
großen Erfahrung dabei sehr hilfreich sein könne.
   Brickwedde wies darauf hin, die DBU habe sich von Anfang an den 
internationalen Herausforderungen des Umweltschutzes gestellt, auch 
wenn der Schwerpunkt der Förderung in Deutschland liege. 
Geografischer Schwerpunkt der Förderaktivitäten seien die Länder 
Mittel- und Osteuropas. Polen nehme, so Brickwedde, „in der 
internationalen Förderung der DBU eine eindeutige Spitzenstellung 
ein“. Der Generalsekretär: „Als unmittelbares Nachbarland 
Deutschlands mit einer Vielzahl gemeinsamer Umweltinteressen liegt es
in der Natur der Sache, dass wir frühzeitig eine Zusammenarbeit 
gesucht haben. In diesem Rahmen wurden grundsätzliche Formen der 
Kooperation entwickelt, die dann modellhaft für andere Länder 
Mittel-und Osteuropas übernommen wurden.“ Seit 1992 habe Polen zu 40 
Prozent an allen DBU-Projekten in Mittel- und Osteuropa partizipiert.
Rund 140 deutsch-polnische Projekte mit einem Fördervolumen von ca. 
23 Millionen Euro seien gefördert worden.
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