Die Bundesländer dürfen in ihrem Einsatz gegenüber 
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für eine Fortsetzung der 
erfolgreichen Energiewende nicht nachlassen. Das fordert der 
Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) anlässlich der heutigen 1. 
Lesung der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im 
Bundesrat. „Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder 
haben schon einige Verbesserungen des Gesetzentwurfs erreicht, aber 
es bleibt noch sehr viel mehr zu tun“, sagt BEE-Geschäftsführer Dr. 
Hermann Falk.
   So sei es völlig widersinnig, selbst erzeugten und verbrauchten 
Grünstrom mit 50 Prozent oder sogar 100 Prozent (bei 
Mehrfamilienhäusern) der EEG-Umlage zu belasten und gleichzeitig den 
Kohlestrom in der energieintensiven Industrie weitgehend 
umlagebefreit zu belassen. „Wer das Klima schützt und auch seine 
Nachbarn mit sauberem Strom versorgt, sollte nicht bestraft werden“, 
so Falk.
   Der BEE-Geschäftsführer kritisiert auch, dass Gabriel mit seinen 
Plänen das Überleben der innovativen Bioenergiebranche massiv 
gefährde. „Es kann nicht sein, dass zu einer Zeit, in der wir uns 
Sorgen über unsere Erdgasversorgung aus dem Ausland machen, der 
Neubau von Biogasanlagen faktisch unmöglich gemacht werden soll“, 
sagt Falk. Die Vorschriften im Gesetzentwurf für die Einsatzstoffe 
der Bioenergieanlagen seien so restriktiv, dass selbst der sehr 
niedrige Ausbaudeckel von 100 Megawatt pro Jahr nicht erreicht würde.
   Nach Falks Auffassung wäre es auch ein schwerer Fehler, ab 2017 
Ausschreibungen für alle Erneuerbaren-Technologien verbindlich 
einzuführen. Die Erfahrungen im Ausland mit diesem Instrument 
zeigten, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien langsamer, 
unsicherer und teurer für die Stromkunden werde. Das habe auch die 
jüngste izes-Studie im Auftrag des BEE gezeigt.
   Mit der Einführung der verpflichtenden Direktvermarktung für 
Ökostrom würde Gabriel ebenfalls das System teurer machen und zudem 
kleinere Anbieter benachteiligen. Seine sehr niedrigen 
Bagatellgrenzen liegen sogar noch deutlich unter den Vorgaben der 
EU-Kommission.
   Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland 
bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen 
mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. 
Wir vertreten auf diese Weise ca. 380 000 Arbeitsplätze und mehr als 
3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare 
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
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