Deutsche Umwelthilfe und Bodensee-Stiftung fordern 
konsequente Minderung von klimaschädlichem Treibhausgas Methan – 
Bestehendes Methanminderungspotenzial in der Landwirtschaft muss 
genutzt werden – Landwirtschaft muss Teil der Lösung sein und ihren 
Beitrag zur Verringerung der Klimagasemissionen leisten – Neue 
Methanminderungsstrategie bietet Ansätze auf unterschiedlichen Ebenen
   Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Bodensee-Stiftung fordern 
die konsequente Minderung von Methanemissionen in der Landwirtschaft 
und Lebensmittelbranche. Nur so erreicht Deutschland die national und
international verabredeten Klimaschutzziele. Die Landwirtschaft ist 
mit 58 Prozent die größte Methanemissionsquelle im Vergleich zu 
anderen Sektoren, in denen die Emissionen in den vergangenen Jahren 
stärker gemindert wurden. Dennoch gibt es weiterhin kein konkretes 
Methanminderungsziel für die Landwirtschaft.
   Dabei nimmt die Landwirtschaft eine Doppelrolle ein: Einerseits 
ist sie direkt betroffen durch den Klimawandel wie das Hitzejahr 2018
eindrücklich zeigte. Andererseits trägt sie als Emittent von 
Treibhausgasen zum Klimawandel bei. Insbesondere bei der Produktion 
von Milcherzeugnissen und Rindfleisch fallen Emissionen des stark 
klimawirksamen Treibhausgases Methan an. Methan zählt zu den 
besonders problematischen Treibhausgasen, es ist 28-mal schädlicher 
als Kohlendioxid (CO2).
   „Eine Minderung von klimaschädlichen Methanemissionen wird auch 
dazu beitragen, den Anpassungsdruck der Landwirtschaft an den 
Klimawandel zu senken. Adressat ist hier in erster Linie die 
industrielle Landwirtschaft. Dabei geht es nicht darum, den Schwarzen
Peter weiterzuschieben, sondern nach Lösungen zu suchen, die die 
Verursacher in den Fokus nehmen, gleichzeitig aber die ökonomischen 
Bedingungen der Landwirtschaft im Blick behalten“, sagt Barbara Metz,
Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.
   Um die Ziele der auf EU-Ebene beschlossenen 
Lastenteilungsentscheidung (ESD) zu erreichen und einem 
Zertifikatkauf im Sinne der Annual Emission Allowances aus dem Weg zu
gehen, muss die Landwirtschaft ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 
um 38 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren. Hierfür muss verstärkt
der Schritt vor der Klimaanpassung in Angriff genommen werden.
   Um die Methanemissionen so schnell wie möglich zu reduzieren, 
haben DUH und Bodensee-Stiftung gemeinsam mit Experten aus 
Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz eine 
Methanminderungsstrategie entwickelt. Die enthaltenen 
kosteneffizienten Maßnahmen für eine Reduktion der Methanemissionen 
aus der Landwirtschaft setzen entlang der gesamten 
Wertschöpfungskette an und erfordern Anstrengungen auf allen 
betroffenen Ebenen. DUH und Bodensee-Stiftung betonen dabei, dass 
alle Bereiche der Gesellschaft zu einer klimaschonenderen 
Landwirtschaft beitragen können. Die Landwirte benötigen verbesserte 
Rahmenbedingungen für eine vermehrte Nutzung von landwirtschaftlichen
Reststoffen in Biogasanlagen sowie eine standortangepasste Tierzahl. 
Lebensmittelhandel und Verbraucher stehen in der Verantwortung, die 
unnötige Verschwendung von klimabelastenden Lebensmitteln deutlich zu
verringern. Zukünftig gilt es, auch aus gesundheitlichen Gründen, den
Konsum von Fleisch- und Milchprodukten anzupassen. Das Projekt, in 
dem die Strategie entstand, ist eingebunden in die Nationale 
Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums.
   „Mit der vorgelegten Methanminderungsstrategie ist es uns 
gelungen, eine in einem weiten Kreis von Experten diskutierte 
Sammlung von Maßnahmen aufzubereiten und der Landwirtschaft einen 
effizienten und ökonomisch tragfähigen Beitrag zum Klimaschutz zu 
ermöglichen“, sagt Patrick Trötschler, Stellvertretender 
Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung. Die Politik muss nun Anreize 
für die landwirtschaftlichen Betriebe schaffen und bestehende 
Förderinstrumente neu justieren. Dann können Synergieeffekte zwischen
der Klimapolitik und weiteren Zielen wie dem Erhalt der biologischen 
Vielfalt, der Luftreinhaltung, dem Tierwohl und dem Ressourcenschutz 
genutzt werden.
Hintergrund:
   Während der zweijährigen Projektlaufzeit haben die DUH und die 
Bodensee-Stiftung mit Hilfe des Projekts „Minus Methan – 
Methanminderung für kosteneffizienten Klimaschutz in der 
Landwirtschaft“ auf die Bedeutung von Methan für den Klimawandel 
aufmerksam gemacht und gemeinsam mit Experten aus Landwirtschaft 
sowie Umwelt- und Klimaschutz Lösungsansätze entwickelt und 
beschrieben. Angesprochen wurden Landwirte, deren Verbände und 
Organisationen sowie öffentliche Stellen aus den Bereichen Umwelt, 
Wissenschaft und Landwirtschaft. Ziel war es, Methanemissionen aus 
der deutschen Landwirtschaft so schnell wie möglich zu reduzieren, 
konkrete Lösungen dafür aufzuzeigen und Hindernisse, die einer 
Umsetzung entgegenstehen, zu überwinden. Das Projekt ist eingebunden 
in die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des 
Bundesumweltministeriums.
Links:
   – Mehr Information zu Methan und seiner Klimawirkung sowie dem 
     Projekt: http://www.duh.de/projekte/minus-methan/
– Zur Methanminderungsstrategie: http://l.duh.de/p190124
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz@duh.de  
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung DUH
030 2400867-72, saar@duh.de   
Patrick Trötschler, Stellvertretender Geschäftsführer 
Bodensee-Stiftung
07732 9995-41, patrick.troetschler@bodensee-stiftung.org 
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf 
030 2400867-20, presse@duh.de
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