– Neue Studie von Roland Berger und des EU „Fuel Cells and 
     Hydrogen Joint Undertaking“ zeigt: Stationäre Brennstoffzellen
     stehen in Europa an der Schwelle zur kommerziellen
     Markteinführung
   – Gute Erdgasinfrastruktur und perspektivische Nutzung anderer
     Brennstoffe – einschließlich Wasserstoff – bieten stationären
     Brennstoffzellen hohes Marktpotential bei privaten, gewerblichen
     sowie industriellen Kunden
   – Stationäre Brennstoffzellen können Energieverbrauch und
     Emissionen senken, werden aber nur wettbewerbsfähig, wenn die 
     Produktionskosten sinken
   – Europäische Industrie sollte die technische Leistungsfähigkeit
     weiter stärken und Kosten senken; Förderung durch die
     öffentliche Hand ist in der Anfangsphase notwendig
   Der steigende Anteil erneuerbarer Energien an der Energieerzeugung
verändert die europäische Energielandschaft grundlegend; die 
Dezentralisierung der Energieversorgung nimmt weiter zu. Dabei können
innovative Technologien wie stationäre Brennstoffzellen eine wichtige
Rolle spielen, denn sie können sowohl fossile als auch grüne 
Energieträger sehr effizient in Strom und Wärme umwandeln. So 
erreichen sie eine elektrische Effizienz von bis zu 60 Prozent, die 
kombinierte elektrische und thermische Effizienz kann sogar über 90 
Prozent liegen.
   Roland Berger Strategy Consultants und das Fuel Cells and Hydrogen
Joint Undertaking, eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der
Europäischen Kommission, Vertretern der Brennstoffzellen- und 
Wasserstoffbranche sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen, 
untersuchen in ihrer neuen Studie „Advancing Europe–s energy system: 
stationary fuel cells in distributed generation“ faktenbasiert das 
Kommerzialisierungspotential von stationären Brennstoffzellen. Die 
von 35 Branchenakteuren gemeinsam verfasste Studie ist die bis dato 
umfassendste und weitreichendste Analyse zum Stand der stationären 
Brennstoffzellentechnologie in Europa.
Drei Marktsegmente, drei technologische Reifegrade
   Die europäischen Hersteller von stationären Brennstoffzellen 
setzen auf unterschiedliche Lösungen für die dezentrale 
Energieerzeugung. Diese beruhen meist auf der Nutzung von Erdgas, 
bieten aber die Möglichkeit, auch weitere Brennstoffe einzusetzen, 
wie etwa regenerativ erzeugten Wasserstoff. Die Lösungen reichen von 
Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) als Gebäudeheizung bis hin 
zu industriellen Speziallösungen mit einer Leistung von mehreren 
Megawatt. Heiko Ammermann, Partner von Roland Berger Strategy 
Consultants, unterstreicht: „Die Technologie kann von der gut 
ausgebauten Erdgasinfrastruktur in Europa profitieren; die Versorgung
mit Wasserstoff stellt kein Problem dar.“
   Der Markt für stationäre Brennstoffzellen setzt sich aus drei 
Segmenten zusammen: Wohnhäuser, Gewerbeimmobilien und industriellen 
Anwendungen. Dabei bietet jedes Segment attraktive Absatzchancen, wie
z.B. ein jährliches Gesamtmarktpotential von 2,5 Millionen 
Mikro-KWK-Einheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland, 
Großbritannien, Italien und Polen zusammen.
   Doch die Marktreife der drei Segmente ist stark unterschiedlich. 
Während Hersteller von Mikro-KWK-Anlagen bereits mit der 
kommerziellen Markteinführung beginnen, befinden sich KWK-Lösungen 
für Gewerbeimmobilien noch in der Produktentwicklung. Industrielle 
Anwendungen haben teilweise bereits den Reifegrad von 
Mikro-KWK-Anlagen erreicht. „Mikro-KWK-Anlagen und ausgewählte 
Industrielösungen auf Brennstoffzellenbasis werden in naher Zukunft 
vermutlich den größten Fortschritt in Richtung kommerzieller Nutzung 
machen“, sagt Ammermann. „In Japan, Südkorea und den USA sind solche 
Systeme schon seit mehreren Jahren im Markt. Die europäische 
Industrie muss nun aufschließen.“
Positive Umweltbilanz, aber zu hohen Kosten
   Stationäre Brennstoffzellen können erheblich dazu beitragen, 
Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch zu senken. So entstehen 
bei einem teilsanierten Einfamilienhaus in Deutschland mit einer 
Brennstoffzellen-Mikro-KWK-Anlage rund 30 Prozent weniger 
CO2-Emissionen pro Jahr als mit einem modernen Gas-Brennwertkessel 
und Netzstromversorgung beim aktuellen Energiemix. Der Ausstoß von 
Schadstoffen wie NOx oder SOx lässt sich fast komplett vermeiden.
   Doch die Technologie muss noch einige Hürden nehmen. Denn bei 
Kapitalkosten von 30.000 bis 40.000 Euro pro Mikro-KWK-Einheit sind 
stationäre Brennstoffzellen derzeit noch nicht wirtschaftlich. „Die 
Technologie wird erst dann in größerem Umfang auf dem europäischen 
Markt erfolgreich sein, wenn die Kapitalkosten für Kunden deutlich 
reduziert werden“, ist Heiko Ammermann überzeugt.
   Die schnelle Amortisierung der Investitionen könnte hilfreich 
sein. Denn dank der hohen Effizienz der Brennstoffzellen lassen sich 
die laufenden Energiekosten deutlich reduzieren. Mit einer 
Mikro-KWK-Anlage auf Brennstoffzellenbasis anstelle eines 
Gas-Brennwertkessels könnte die Energierechnung für ein teilsaniertes
Haus einer vierköpfigen Familie in Deutschland um ca. 40 Prozent 
sinken.
Viele Wege führen zur kommerziellen Nutzung
   Für die erfolgreiche Kommerzialisierung von stationären 
Brennstoffzellen in Europa sollte die Industrie also verstärkt auf 
die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Produkte hinarbeiten. 
„Kontinuierliche Forschung und Entwicklung sowie steigende 
Produktionsvolumina sind wichtig, um die technische 
Leistungsfähigkeit weiter auszubauen und niedrigere Kosten zu 
erzielen“, betont Heiko Ammermann. „Hier müssen laufende Feldtests 
und Pilotprojekte erfolgreich zu Ende geführt werden.“
   Um ihre Kundenbasis zu vergrößern, sollte die Industrie zudem 
neuartige Finanzierungsmodelle wie Contracting-Angebote 
weiterentwickeln und strategische Partnerschaften mit anderen 
Marktakteuren wie Energieversorgern suchen.
   Nicht zuletzt hängt die erfolgreiche Kommerzialisierung der 
stationären Brennstoffzellen auch von öffentlicher Unterstützung ab. 
In diesem Zusammenhang skizziert die Studie verschiedene Optionen für
eine Anschubförderung. Ausgereifte Mikro-KWK-Anlagen würden etwa von 
Investitionsanreizen für Endkunden profitieren; gewerblichen und 
industriellen Anwendungen würden zum Beispiel projektbezogene 
Förderungen zugutekommen.
   „Stationäre Brennstoffzellen haben in Europa einen entscheidenden 
Punkt erreicht, so dass nun eine echte Chance zur Kommerzialisierung 
besteht“, fasst Bert de Colvenaer, Executive Director des Fuel Cells 
and Hydrogen Joint Undertaking, zusammen. „Die Industrie sollte jetzt
ihre technologischen und wirtschaftlichen Versprechen einlösen – mit 
anfänglicher Förderung durch die öffentliche Hand.“
   Die Studie können Sie herunterladen unter: 
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   Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist die 
einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher 
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