Berlin und Brandenburg müssen sich auf 
schwerwiegende Klimaveränderungen einstellen, sollte der Klimaschutz 
nicht deutlich verstärkt werden. Das belegt eine bisher einmalige 
Datenauswertung von rbb|24. (www.rbb24.de/klimawandel)
   Danach könnte die durchschnittliche Lufttemperatur bis Ende des 
Jahrhunderts um bis zu drei Grad Celsius steigen. Die Zahl der heißen
Tage in der Region würde sich mehr als verfünffachen. Im Sommer würde
sich die Zahl der tropischen Nächte erhöhen, in denen es nicht unter 
20 Grad abkühlt. Am stärksten betroffen wären Berlin und der Raum 
Cottbus.
   Für die Analyse hat das rbb|24-Datenteam Messdaten des Deutschen 
Wetterdienstes (DWD) und Klimaberechnungen des Brandenburger 
Landesamtes für Umwelt (LfU) ausgewertet. Die DWD-Daten belegen, dass
die Jahresmitteltemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 
in der Region Berlin-Brandenburg bereits um rund ein Grad gestiegen 
ist. Lag sie zuletzt bei ungefähr 9,3 Grad Celsius, könnte die 
Jahresdurchschnittstemperatur bei einem unverminderten Ausstoß von 
Treibhausgasen auf 12,5 Grad zum Jahrhundertende ansteigen. Mit mehr 
Klimaschutzanstrengungen würde die Temperatur dann bei 9,8 Grad 
liegen.
   Bei einem „Weiter so“ würde den LfU-Berechnungen zufolge die Zahl 
der Hitzetage von durchschnittlich 6 auf 29 steigen. Das bisherige 
Verhältnis von heißen zu kalten Tagen könnte sich damit bis zum 
Jahrhundertende umkehren: Nach LfU-Vergleichsdaten gab es in Berlin 
und Brandenburg in der Vergangenheit durchschnittlich 26 Eistage im 
Jahr, in Zukunft könnten es im Schnitt nur noch 5 sein. Bei 
verstärktem Klimaschutz errechnet das LfU für das Jahrhundertende 
dagegen weiterhin mehr Eistage (17) als Hitzetage (10).
   Auch die Zahl der tropischen Nächte, also Nächte in denen es nicht
kühler wird als 20 Grad Celsius, steigt voraussichtlich stark an. Gab
es im Zeitraum 1971-2000 in Berlin und Brandenburg noch 
durchschnittlich 0,6 dieser tropischen Nächte pro Jahr, steigen diese
Werte bei einem „Weiter so“ massiv an: auf 14,9 gegen Ende des 
Jahrhunderts im Schnitt. Bei mehr Klimaschutz gibt es voraussichtlich
nur einen leichten Anstieg: auf 1,4 Tropennächte im Durchschnitt.
   Auf www.rbb24.de/klimawandel wird der bisherige und der künftige 
Klimawandel über die Jahre visualisiert. Nutzer können dabei auch 
einzelne Regionen auswählen. Weitere Analysen zeigen die Entwicklung 
von Niederschlägen in Berlin-Brandenburg, die sich bei einem 
Klimawandel ebenfalls drastisch verändern könnten.
   rbb|24 lagen Berechnungen des Landesamtes für Umwelt Brandenburg 
zu zwei möglichen Klimaszenarien vor, für die 30-Jahres-Zeiträume 
2021-2050 und 2071-2100.
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