Wer jetzt in den Wald geht und ungewöhnliche 
Geräusche vernimmt, ist vermutlich einem liebestollen Rothirsch auf 
der Spur: Die Brunft der mächtigen Wildtiere hat begonnen. Um den 
Hirschkühen zu imponieren und den Konkurrenten unmissverständlich 
mitzuteilen, dass ER der Platzhirsch ist, wird geröhrt, georgelt, 
getrenzt und geknört. Unser größtes Säugetier ist unüberhörbar. 
Während die Brunft im Norden bald ihren Höhepunkt erreicht, geht sie 
in Süddeutschland bis Ende Oktober. „Diese durchdringenden Töne 
sollen die Konkurrenz erschauern lassen! Wer am lautesten über den 
Brunftplatz rufen kann, hat auch den mächtigsten Brustkorb, der als 
Resonanzkörper dient. Den Weibchen soll durch den tiefen und 
langgezogenen Ruf klar gemacht werden, wer auf dem Brunft-Parkett der
Stärkste ist“, erklärt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier 
Stiftung.
   Wer Gelegenheit hat, die Brunft des Rotwildes in freier Wildbahn 
zu beobachten, wird von der Urkraft dieses Rituals begeistert sein. 
Die Rotwildbrunft ist laut und kraftvoll, die zum Teil über vier 
Zentner schweren Rothirsche strahlen mit ihrer Brunftmähne und dem 
langen Geweih pures Testosteron und Paarungsbereitschaft aus! Für sie
ist jetzt jeder andere Hirsch ein potentieller Mitbewerber um die 
Gunst des Kahlwildes – der weiblichen Tiere. So werden aus guten 
Freunden Nebenbuhler. Der Sommer ist vorüber, den die Geweihträger 
friedlich gemeinsam im Rudel miteinander verbracht haben. Jetzt löst 
sich die Gemeinschaft auf. Kräftemessen ist das Motto: Weder 
Junghirsche noch ganz alte Kämpen gehen während der Brunft einer 
anständigen Rauferei aus dem Weg. Schließlich geht es um die 
Fortpflanzung und das Weitergeben ihrer Gene …
   Bei den Kämpfen um die Weibchen geht es laut und derbe zu. Die 
Hirsche zerwühlen mit den Vorderläufen und ihrem Geweih den Boden 
oder wälzen sich in ihrem Urin, um sich bei den Weibchen ins Spiel zu
bringen. Denn mit dem Harn scheiden sie moschusähnliche Duftstoffe 
aus, die wie ein „Hirsch-Parfüm“ wirken und wiederum das 
Paarungsverhalten der Hirschkühe beeinflussen. Wer das Kahlwild 
begatten darf, muss allerdings ein stattliches Geweih auf dem Kopf 
haben und es selbstbewusst präsentieren, um den Gegner 
einzuschüchtern. Und auch das Wetter spielt beim Brunften eine Rolle.
Andreas Kinser erklärt: „Warme Herbsttage mit Grillwetter lassen die 
Emotionen auf dem Brunftplatz eher abkühlen. Je kälter die Nächte 
sind, desto höher ist die Kampfbereitschaft der Hirsche.“ Am Ende 
gibt sich der Schwächere geschlagen, zieht von dannen und der 
Platzhirsch darf mit den Hirsch-Damen die nächste Generation zeugen.
   „Die Hirschbrunft ist immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel 
der Natur“, betont Andreas Kinser. „Ein Erlebnis der besonderen Art, 
das uns die Einzigartigkeit heimischer Wildtiere vor unserer Haustür 
ganz nahe bringt.“
   Zum Beginn der Rotwildbrunft hat die Deutsche Wildtier Stiftung 
auf ihrer Internetseite www.Rothirsch.org über 30 Orte 
zusammengetragen, wo man in Deutschland die Rotwildbrunft in freier 
Wildbahn erleben kann.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg, 
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19, 
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
