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Greenpeace-Aktivisten protestieren für verschärftes Atomrecht/ Hitachi soll Mitverantwortung für Fukushima übernehmen





Greenpeace-Aktivisten protestieren heute an der
Europazentrale von Hitachi-Power für ein verschärftes Haftungsrecht
bei Atomunfällen. Die Umweltschützer beschriften die Fassade mit der
Botschaft „Don´t let Hitachi walk away from the Fukushima disaster“
(sinngemäß: Hitachi muss Verantwortung für Fukushima übernehmen). Das
Problem: Hersteller und Zulieferer von Atomkraftwerken sind, im
Gegensatz zu anderen Industriesektoren, von jeglicher Haftung
ausgenommen. „Hitachi macht Profit mit der Atomkraft, während die
Menschen das gesundheitliche und ökonomische Risiko tragen müssen. In
Fukushima werden die Geschädigten derzeit mit Almosen abgespeist“,
sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace.

Smital hat in der vergangenen Woche als Leiter einer
Greenpeace-Expedition die verstrahlte Zone um das Atomkraftwerk
Fukushima besucht. In Gesprächen mit Betroffenen vor Ort und durch
eigene Messungen der Strahlung hat sich die Expedition ein
umfassendes Bild von der Situation gemacht. Knapp zwei Jahre seit
Beginn der Katastrophe, erhalten die Opfer noch immer keinen oder
kaum Schadenersatz. Der Betreiber der Reaktoren, Tepco, wurde
inzwischen verstaatlicht, um einen drohenden Bankrott des
Unternehmens aufgrund der hohen Kosten durch den Unfall zu vermeiden.
Der Schaden für das Unglück von rund 185 Milliarden Euro soll nun
großteils aus Steuergeldern gezahlt werden.

Die sechs Reaktoren der Atomanlage von Fukushima Daiichi wurden
von Hitachi, General Electric und Toshiba gebaut. Hitachi lieferte
den Reaktor 4. Aufgrund der geltenden Gesetze gaben die Hersteller
mit der Übergabe des Reaktors an den Betreiber auch jegliches Risiko
ab. „Die Rechte der Opfer von Atomunfällen müssen gestärkt werden.
Die Atomkatastrophe von Fukushima offenbart auf dramatische Weise die
Ungerechtigkeit des Rechtssystems“, sagt Smital.

Greenpeace veröffentlichte bereits am 19. Februar 2013 einen
Report über die Folgen der Atomkatastrophe in Japan. Dieser zeigt,
dass bis heute keiner der Betroffenen vollständig für seinen Verlust
von Haus und Besitz entschädigt wurde. Infolge der Reaktorkatastrophe
sind 160.000 Menschen evakuiert worden und Zehntausende freiwillig
vor der atomaren Bedrohung geflüchtet.

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Rückfragen bitte an Heinz Smital, Tel. 0171-8780 803, oder
Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778. Fotomaterial
erhalten Sie unter Tel. 040-30618-377. Videomaterial zum Download vom
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Erstellt von an 7. März 2013. geschrieben in Allgemein, Atomenergie. Sie können allen Kommentaren zu diesem Artikel folgen unter RSS 2.0. Kommentieren und Pings sind deaktiviert.

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