Die Bürgerbewegung Campact hat heute vor dem 
Umweltbundesamt (UBA) für ein nationales Glyphosat-Verbot 
demonstriert. Über 30 Campact-Aktive übergaben Maria Krautzberger, 
der Präsidentin des Amtes, eine neue Studie zum Artenschwund durch 
Glyphosat. Der Agrarökologe Prof. Teja Tscharntke zeigt darin, dass 
Glyphosat zum Verlust seltener Ackerwildkräuter führt. In Folge 
verlieren Bienen, Schmetterlinge und Vögel die Nahrungsgrundlage. Zum
Schutz der Artenvielfalt fordert Campact, dass das UBA neue 
Zulassungen für Pestizide mit Glyphosat verhindert.
   Der neuen Studie zufolge sind von den 270 Ackerwildkraut-Arten in 
Deutschland ein Drittel gefährdet und regional bis zu 90 Prozent der 
Populationen verschwunden. Durch den Rückgang der Ackerwildkräuter 
verlieren zahlreiche Insekten ihr Futter. Seit 1990 hat sich die 
Biomasse, also die Menge, fliegender Insekten um 75 Prozent 
verringert. Von den 560 Wildbienenarten sind 41 Prozent in ihren 
Beständen gefährdet.
   „Um Bienen und Schmetterlinge zu schützen, muss Glyphosat vom 
Acker“, sagt Gerald Neubauer von Campact. „Das Umweltbundesamt kann 
die Zulassungen für Pestizide mit Glyphosat verhindern. Wir wollen 
Frau Krautzberger ermutigen hier nicht einzuknicken.“ Für Prof. 
Tscharntke ist dabei der Verzicht auf Glyphosat nur ein erster 
Schritt bei der Umstellung auf eine Biodiversitäts-freundliche 
Landwirtschaft.
   Die Zeit für ein schnelles Verbot läuft ab – als Symbol dafür 
errichteten die Demonstrantinnen und Demonstranten vor dem Amt in 
Dessau eine übergroße Sanduhr. Bis Dezember müssen das UBA und das 
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) über
die Zulassung von 29 glyphosathaltigen Pestiziden entscheiden. Wenn 
die Behörden diese Produkte wieder zulassen würden, bliebe Glyphosat 
noch bis mindestens 2023 in Deutschland in Gebrauch. Doch das 
Umweltbundesamt kann die Zulassungen verhindern, wenn es allzu 
negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt feststellt. 
   Zusätzlich zu der Studie erhielt die Behördenchefin mehr als 
450.000 Unterschriften für ein nationales Glyphosatverbot. Die 
Unterschriften wurden gemeinsam von Campact und dem Umweltinstitut 
München gesammelt.
Links:
   Biodiversitätsverluste durch Glyphosat in Deutschland: 
https://campact.org/wildkraut 
   Der Appell für ein nationales Verbot: 
https://www.campact.de/glyphosat/
Pressekontakt:
Svenja Koch, koch@campact.de, Tel.: 04231 957 590 (auch mobil)
Original-Content von: Campact e.V., übermittelt durch news aktuell
