Ein ökologisch ausgerichtetes 
Trassenmanagement kann negativen Auswirkungen für Tiere, Pflanzen und
das Landschaftsbild entgegenwirken und den Biotopverbund stärken – 
Deutsche Umwelthilfe stellt gemeinsam mit Staatssekretär Thomas 
Griese aus Rheinland-Pfalz, dem Bundesamt für Naturschutz und 
Netzbetreibern eine praxisorientierte Arbeitshilfe zum 
naturverträglichen Trassenmanagement vor
   Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Ministerium für Umwelt, 
Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, das 
Bundesamt für Naturschutz (BfN) sowie die Netzbetreiber Amprion und 
Westnetz stellten heute im Rahmen einer Pressekonferenz die 
vorliegenden Ergebnisse des zweijährigen Forschungs- und 
Entwicklungsvorhabens „Ökologisches Trassenmanagement unter 
Stromleitungen – ein Beitrag für den Biotopverbund?“ vor. Es zeigt 
sich, dass mit einer ökologischen Trassenpflege auf Trassen im Wald 
ein strukturreicher Lebensraum geschaffen werden kann, von dem viele 
Arten profitieren. Dazu zählen viele Vogelarten, Fledermäuse, 
Wildkatzen, Totholzkäfer und weitere Insekten, die auf Totholz 
spezialisiert sind.
   Mehr als 130.000 Kilometer Höchst- und Hochspannungsleitungen 
ziehen sich durch Deutschland. Aus Sicherheitsgründen müssen die 
Freileitungstrassen von hochwachsenden Gehölzen freigehalten werden. 
Die auch heute noch weit verbreitete Praxis, leitungsgefährdende 
Vegetation großflächig zu beseitigen, hinterlässt monotone Flächen 
und hat negative Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und das 
Landschaftsbild. Verlaufen die Freileitungen nebeneinander, erreicht 
die Trasse eine Breite bis zu 100 Meter und kann für viele Tiere ein 
unüberwindbares Hindernis darstellen. In diesem Bereich besteht 
Handlungsbedarf, belegen doch die Roten Listen den Verlust von Arten 
und Lebensräumen.
   „Eine ökologisch ausgerichtete Trassenpflege unter Freileitungen 
ist wichtig für die Stärkung des Biotopverbunds und des Naturschutzes
insgesamt in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Stromversorgung
und Naturschutz sinnvoll und effizient miteinander verbunden werden 
können“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. 
Nicht nur die Natur profitiert, sondern auch der Mensch: In 
waldreichen Gebieten mildert die ökologische Trassenpflege optisch 
die Schneisenwirkung.
   Für die dauerhafte Sicherung der biologischen Vielfalt in 
Deutschland und Europa, aber auch weltweit müssen ökologische 
Lebensraumnetze erhalten, gestärkt und wiederhergestellt werden. 
Diese Netze müssen auch über Freileitungsnetze hinweg funktionierende
Austauschbeziehungen für Tier- und Pflanzenarten in der Landschaft 
gewährleisten. Die ökologisch ausgerichtete Trassenpflege unter 
Freileitungen kann dafür ein wichtiger Beitrag sein.
   Der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Thomas Griese 
erklärte: „Um bei den bestehenden Trassen den negativen Effekt auf 
Tiere, Pflanzen und das Landschaftsbild zu mindern und stattdessen 
die Räume sinnvoll für einen Biotopverbund zu nutzen, können die 
Ergebnisse aus Rheinland-Pfalz beispielgebend für ganz Deutschland 
sein.“ Neue Ausbauprojekte müssten unter den Gesichtspunkten des 
Artenschutzes sowie im Hinblick auf die regionale Ausrichtung der 
Energiewende auf den Prüfstand, sagte Griese. Zunehmend werde Strom 
aus Erneuerbaren Energien dezentral erzeugt und verbraucht.
   Die DUH und das BfN wollen erreichen, dass sich zukünftig das 
ökologische Trassenmanagement bundesweit durchsetzt. Matthias 
Herbert, Abteilungsleiter Natur und Landschaft in Planungen und 
Projekten, erneuerbare Energien des BfN, betonte: „Das BfN ist der 
Meinung, dass mithilfe des ökologischen Trassenmanagements der 
notwendige Ausbau des Stromnetzes für die erneuerbaren Energien 
naturverträglicher gestaltet werden kann. Wir freuen uns darüber, 
dass die drei genannten Netzbetreiber bereit sind, dieses Instrument 
in offener Zusammenarbeit weiter zu entwickeln. Die nun vorliegenden 
Ergebnisse werden dazu konkrete Anhaltspunkte liefern.“
   Neben der Deutschen Bahn Energie GmbH waren mit der Westnetz GmbH 
und der Amprion GmbH zwei Netzbetreiber einbezogen, die bereits 
langjährige Erfahrungen mit einem ökologischen Trassenmanagement in 
das Forschungsvorhaben einbringen konnten. „Wir bezeichnen unsere 
Stromleitungen gerne als die Visitenkarten unseres Unternehmens – und
als Lebensadern der Volkswirtschaft. Dabei vergessen wir aber nicht, 
dass die Trassen, in denen sie verlaufen, ebenfalls Lebensadern 
darstellen. Schließlich beherbergen sie zahlreiche Pflanzen und 
Tiere, darunter seltene Arten, die unter besonderem Schutz stehen. 
Wir sehen es als unsere Verantwortung an auch im Rahmen des 
notwendigen Netzausbaus, diese Vielfalt zu erhalten und zu fördern“, 
sagte Christian Trimpe, Landschaftsarchitekt im Bereich 
Genehmigungen/Umweltschutz Leitungen bei Amprion.
   „Bei der Pflege von Waldtrassen steht die Versorgungssicherheit im
Vordergrund. Durch ein intelligentes ökologisches Trassenmanagement 
können wir aber gleichzeitig auch wertvolle Lebensräume und 
Biotopstrukturen schaffen. Damit leisten wir unter unseren 
Freileitungen einen wichtigen Beitrag für die Biodiversität in 
unserem Land“, ergänzte Rainer Fennel, Leiter Operation Hochspannung 
in Rheinland-Pfalz bei der Westnetz GmbH.
   Die Ergebnisse des Projektes sowie die Praxiserfahrungen der 
beteiligten Netzbetreiber hat die DUH in einer praxisorientierten 
Arbeitshilfe zusammengefasst, die sie auch anderen Netzbetreibern zur
Verfügung stellt. Der Arbeitshilfe kann ab 1. Oktober 2017 bei der 
DUH bestellt und unter http://l.duh.de/blt4e heruntergeladen werden.
Hintergrund:
   Im waldreichen Bundesland Rheinland-Pfalz wurden seit August 2015 
die Potenziale und Maßnahmen eines naturverträglichen und 
biotopverbindenden Trassenmanagements beispielhaft auf Trassen von 
Amprion, Westnetz und der Deutschen Bahn durch die DUH und die 
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf untersucht und gebündelt. Das 
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurde vom Bundesamt für 
Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und von der 
Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert. Weitere 
Informationen finden Sie unter http://ots.de/BOpfR.
   Eine Auswahl an Pressefotos finden Sie unter: 
http://www.duh.de/index.php?id=6163
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Doreen Volsdorf, Stellvertretende Leiterin Naturschutz DUH
0176 66008408, volsdorf@duh.de
Stefanie Lotz, Pressesprecherin Ministerium für Umwelt, Energie, 
Ernährung und Forsten
06131 16 4416, stefanie.lotz@mueef.rlp.de
Ruth Schedlbauer, Pressesprecherin BfN
0228 8491 4444, presse@bfn.de
Matthias Herbert, Abteilungsleiter II 4 BfN 
0341 30977 9111, Matthias.Herbert@bfn.de 
Solveig Wright, Pressesprecherin Amprion GmbH
0231 58 4914482, 01520 820 4961, Solveig.Wright@amprion.net
Dr. Thomas Breuer, Pressesprecher Innogy 
0201 1215251, 0152 55673614, thomas.breuer@innogy.com 
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de 
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