Die Automobilwirtschaft hat zwischen 2011 und 2014 das Angebot an 
Erdgas-Pkws von 15 auf 24 Modelle ausgebaut. Damit kann inzwischen 
etwa jedes vierte, in Deutschland gekaufte Auto mit Erdgas betrieben 
werden. Gleichwohl stagniert in jüngster Zeit der Absatz von 
Erdgasfahrzeugen. Ursachen hierfür sind die niedrigen Erdölpreise und
die nur schwer vergleichbaren Preisangaben für Benzin und Erdgas an 
der Tankstelle. Darauf verwies die Initiative Erdgasmobilität, die am
Dienstag in Berlin ihren dritten Fortschrittsbericht an den 
Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und 
digitale Infrastruktur, Norbert Barthle, übergeben hat. Die 
Initiative wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) koordiniert,
beteiligt sind führende Fahrzeughersteller, Energieunternehmen und 
der ADAC.
   Bei der Übergabe des dritten Fortschrittsberichts erklärte Norbert
Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für 
Verkehr und digitale Infrastruktur: „Mit unserer Schirmherrschaft für
die Initiative Erdgasmobilität unterstützen wir Erdgas als wichtige 
Kraftstoffalternative. Erfreulicherweise werden Erdgasantriebe 
zunehmend auch für den Schwerlastverkehr und die Schifffahrt 
attraktiv. Erdgas und Biomethan sind ein unverzichtbarer Beitrag zum 
Klimaschutz, da sie den CO2-Ausstoß gegenüber der Nutzung von Benzin 
heute schon im Durchschnitt um 35 Prozent senken. Das 
Bundesverkehrsministerium setzt sich daher für die Fortführung der 
Steuerbegünstigung für Erdgas ein, um den Nutzern und Anbietern 
dieser Technologie die notwendige Planungssicherheit zu geben. 
Hierbei sind wir auf gutem Weg.“
   Zur Nutzung dieses Potenzials mahnte die Initiative dringenden 
Handlungsbedarf an. Während Erdgasfahrzeuge zwischen 2011 und 2013 
deutliche Marktanteile hinzugewonnen haben, verlangsamte sich das 
Tempo seit 2014. Zwischen Januar und April 2015 lagen die 
Absatzzahlen von Erdgasfahrzeugen sogar unter jenen des Vorjahres. 
Für mehr Klimaschutz im Straßenverkehr hat die Initiative 
Erdgasmobilität branchenübergreifend konkrete Vorschläge 
ausgearbeitet. Zwei Themen stehen besonders im Fokus:
   1. Entsprechend des Aktionsprogramms Klimaschutz 2020 der 
Bundesregierung ist die Energiesteuerermäßigung über das Jahr 2018 
hinaus zu verlängern. Bei der Umsetzung ist Eile geboten, da 
Tankstellenbetreiber, Fahrzeugindustrie und Interessenten für 
Erdgasfahrzeugen dringend Planungssicherheit benötigen.
   2. Die Preisauszeichnung an Tankstellen muss einen Vergleich 
gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen, beispielsweise als Äquivalent 
zu einem Liter Benzin, ermöglichen. Die entsprechende Vorgabe der 
EU-Richtlinie über die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe 
(2014/94/EU) vom Oktober 2014 muss durch Brüssel und Berlin zügig 
umgesetzt werden.
   Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer der dena: „Ein halbes Jahr vor
dem UN-Klimagipfel in Paris muss die Politik Erdgasmobilität 
entsprechend ihrer Ankündigungen endlich stärken. Andernfalls bleibt 
der Straßenverkehr auf Dauer eine klimapolitische Hypothek.“
   Der Fortschrittsbericht zeigt die erhebliche Dynamik bei der 
Verbesserung des Fahrzeug- und Kraftstoffangebots im Bereich 
Erdgasmobilität. Die Fahrzeughersteller bieten inzwischen weit über 
40 verschiedene Modelle an, ein Plus von etwa 50 Prozent seit 2011. 
Im gleichen Zeitraum hat sich der Marktanteil von Erdgas-Pkws um 
knapp 60 Prozent erhöht. Für Lkws steht mit verflüssigtem Erd- und 
Biogas (LNG) für die Langstrecke nun erstmals eine Alternative zum 
Diesel zur Verfügung. Ein weiteres wichtiges Ergebnis des 
Fortschrittsberichts ist, dass der Anteil von klimafreundlichem 
Biomethan im Erdgaskraftstoff steigt. Er verfünffachte sich seit 2011
auf circa 23 Prozent. Rohstoffbasis des Biomethans sind in erster 
Linie Reststoffe. Biomethan und Methan aus erneuerbaren Stromquellen 
können zudem in Reinform getankt werden, was annähernd CO2-neutrale 
Mobilität ermöglicht.
Zur Initiative Erdgasmobilität
   Die Initiative Erdgasmobilität vereint Fahrzeughersteller 
(Daimler, Fiat, Iveco Magirus, Opel, Volkswagen Konzern, VDIK – 
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller), Tankstellen 
(BP/Aral, Shell, UNITI – Bundesverband mittelständischer 
Mineralölunternehmen), Erdgas- und Biogaswirtschaft (erdgas mobil, 
VERBIO, WINGAS) und den ADAC. Die dena koordiniert die Initiative. 
Schirmherr ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale 
Infrastruktur (BMVI). In einem jährlich zu veröffentlichenden 
Fortschrittsbericht zeigt die Initiative, wie sich der Markt für 
Erdgasmobilität entwickelt, wie die Umsetzung der von der Initiative 
vereinbarten Maßnahmen vorankommt und was getan werden muss, um die 
Potenziale zu erschließen.
Mehr unter www.erdgasmobilitaet.info
   Hinweis für Redaktionen: Ein druckfähiges Foto der Übergabe und 
der Fortschrittsbericht stehen unter www.dena.de/fortschrittsbericht 
zur Verfügung.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur (dena), Stella Matsoukas, Chausseestraße 128
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