– Deutsches Niederspannungsnetz kann steigende Zahl an E-Fahrzeugen 
in Kerngebieten bereits in fünf bis zehn Jahren nicht mehr bewältigen
– Flächendeckende Stromausfälle ab 2032 zu erwarten
– Bis zu 11 Milliarden Euro für den Netzausbau notwendig
– Intelligente Netzsteuerung mit flexiblem Laden der E-Autos als 
Lösung
   Ab einer E-Auto-Quote von 30 Prozent kommt es in Deutschland zu 
Engpässen bei der Stromversorgung. Unter den derzeitigen 
regulatorischen Rahmenbedingungen könnte in deutschen 
E-Mobilitäts-„Hotspots“ bereits in fünf bis zehn Jahren regelmäßig 
der Strom ausfallen – ab 2032 ist damit flächendeckend in Deutschland
zu rechnen. Auf diese Weise bedroht die wachsende Anzahl elektrisch 
angetriebener Autos die Stabilität der Stromversorgung und setzt die 
Netzbetreiber unter erheblichen Handlungsdruck. Die Oliver 
Wyman-Analyse „Der E-Mobilitäts-Blackout“ zeigt eine Alternative zum 
konventionellen Netzausbau auf: die Flexibilisierung der 
Ladevorgänge. Hierfür gilt es, kurzfristig Rahmenbedingungen zu 
schaffen.
   2035 wird mehr als jedes dritte Auto auf deutschen Straßen ein 
E-Auto sein. Für diese Menge an Elektromobilen ist das 
Niederspannungsnetz im deutschen Stromnetz nicht ausgelegt. In 
Stadtrandlagen mit einer hohen Affinität der Bevölkerung zur 
Elektromobilität wird bereits in fünf bis zehn Jahren eine 
E-Auto-Quote von 30 Prozent erreicht werden und damit zu punktuellen 
Stromausfällen führen, weiß Thomas Fritz, Oliver Wyman-Partner und 
Autor der Analyse. Ein Rechenbeispiel für einen solchen lokalen 
E-Mobilitäts-„Hotspot“ zeigt: Bei einer Ortsnetzgröße von 120 
Haushalten reichen bereits 36 Elektroautos aus, um das Netz zu 
überlasten. Ohne vorbeugende Maßnahmen ist ab 2032 mit 
flächendeckenden Stromausfällen zu rechnen. Um diese zu vermeiden, 
müssten die Betreiber unter den aktuellen Rahmenbedingungen und bei 
einer Elektrifizierung von 50 Prozent der Automobile bis zu elf 
Milliarden Euro in den Ausbau ihrer Netze investieren. Thomas Fritz 
erklärt: „Für die Netzbetreiber besteht schon jetzt akuter 
Handlungsbedarf, da ein Netzausbau erhebliche Vorlaufzeiten und hohe 
Investitionen verlangt.“
Flexibilisierung der Ladevorgänge als Alternative zum Netzausbau
   Die Autoren identifizieren in ihrer Analyse eine wirtschaftlich 
attraktive Alternative zum konventionellen Netzausbau: die 
Flexibilisierung der Ladevorgänge. Die Ladevorgänge von E-Autos sind 
in der Regel so kurz, dass diese die längste Zeit nachts am Netz 
angeschlossen sind, ohne aktiv geladen zu werden. Die meisten 
Ladevorgänge verfügen deshalb über eine zeitliche Flexibilität. Sie 
müssen nicht unbedingt in dem Moment starten, in dem das Auto an die 
Steckdose angeschlossen wird. Vielmehr kann der Ladevorgang auch 
später in der Nacht beginnen, ohne dass ein Elektroauto-Nutzer am 
nächsten Tag auf sein vollgeladenes Fahrzeug verzichten muss. Jörg 
Stäglich, ebenfalls Partner bei Oliver Wyman und Leiter des 
Energieteams: „Durch die Flexibilisierung wird die Netzauslastung 
über einen längeren Zeitraum verteilt, so dass es zu keiner 
Netzüberlastung kommt. Damit wird die Gefahr eines flächendeckenden 
Stromausfalls minimiert. Für die Umsetzung ist vor allem eine 
intelligente Softwarelösung notwendig.“
   Um die Vorteile des flexiblen Ladens einschätzen zu können, haben 
die Berater Szenarien mit unterschiedlich vielen Teilnehmern pro 
Ortsnetzknoten analysiert. Die Haupterkenntnis: Bereits wenn 30 
Prozent der E-Auto-Besitzer am flexiblen Laden teilnehmen, sinkt die 
kritische Spitzenlast am Ortsnetzknoten signifikant. Sind es die 
Hälfte, wird der Grenzwert der integrierbaren Elektromobilitätsquote 
ohne Netzausbau von 30 Prozent auf 50 Prozent gesteigert. In diesem 
Fall kann jedes zweite Auto ein E-Auto sein, ohne dass es zu den 
gewöhnlichen Ladezeiten zu Engpässen im Verteilnetz kommt. Gelingt es
den Netzbetreibern, mindestens 92,5 Prozent der Besitzer von 
E-Fahrzeugen für das flexible Laden zu gewinnen, wird ein Ausbau des 
Netzes überflüssig, selbst wenn die E-Auto-Quote 100 Prozent beträgt.
   Energie-Experte Fritz erläutert: „Wenn ein Netzbetreiber eine 
hinreichend große Anzahl an E-Mobil-Besitzern von der Teilnahme am 
flexiblen Laden überzeugen kann und gleichzeitig entsprechende 
regulatorische Rahmenbedingungen in Deutschland geschaffen werden, 
ist das flexible Laden eine echte Alternative zum konventionellen 
Netzausbau.“
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