Die deutsche Energiewende fordert ihren Tribut: 
Die Rahmenbedingungen haben sich für die Betreiber von Strom- und 
Gasnetzen stark verändert, der aktuelle Energiemix mit einem hohen 
Anteil an Erneuerbaren zwingt die Versorger zu einem massiven 
Umdenken. Stehen momentan noch die Gewährleistung der 
Versorgungssicherheit, politisch initiierte Umbrüche und 
Renditeerwartungen der Kapitalgeber im Vordergrund, so rücken künftig
auch Datenschutz und Cybersicherheit in den Fokus. 
Transformationsprozesse sind für eine Vielzahl der 
Energieversorgungsunternehmen in Deutschland die Grundlage für 
künftigen wirtschaftlichen Erfolg. Einen Einblick in eine der 
wichtigsten deutschen Branchen gewährt eine aktuelle Studie von 
Oliver Wyman und K.GROUP, für die über 50 deutsche Netzbetreiber aus 
den Branchen Strom und Gas zu den zentralen Herausforderungen heute 
und in zehn Jahren befragt wurden.
   Galt es bisher vor allem die Netze effizient zu betreiben und 
Versorgungssicherheit zu gewährleisten, führten in den letzten Jahren
Entwicklungen wie sinkende Speicherpreise, intelligente Erzeugung, 
smarte Verbraucher und regionale Energiemärkte zu einer massiven 
Veränderung der Markt- und Netzstrukturen. Auch zukünftig erwartet 
die Mehrheit der befragten Versorgungsnetzbetreiber ein stark 
verändertes Umfeld (65 Prozent) und unsichere Renditen (73 Prozent).
   „Aktuell sind verschiedene Fragen zur Ausgestaltung des 
zukünftigen Energiemarktes noch nicht final beantwortet, aber fest 
steht, dass sich die Rolle der klassischen Energieversorger stark 
wandelt. Neue Wettbewerber in der dezentralen Energieerzeugung mit 
Erneuerbaren verschieben die Profit Pools der Energiewirtschaft. Die 
Bedeutung des Netzgeschäftes steigt – es wird zum größten 
Ergebnistreiber und fordert eine Neugestaltung mit innovativen 
Ansätzen in der Vermarktung“, betont Jörg Stäglich, verantwortlicher 
Partner für das europäische Energiegeschäft bei Oliver Wyman.
   Insbesondere kleine und mittelgroße Versorgungsnetzbetreiber (VNB,
bis 100 bzw. 750 Mitarbeiter) erwarten deutliche Veränderungen ihrer 
Rolle, die ein Überdenken ihrer Wertschöpfung erfordert.
Rolle neu definieren
   In Zeiten von unsicheren Renditen rückt der Wettbewerb um neue 
Marktrollen in den Fokus der Wertschöpfungskette. Netzbetreiber 
sollten frühzeitig strategisch wichtige neue Rollen identifizieren 
und für sich besetzen.
   „Die Unternehmen müssen sich entscheiden, wie sie sich zu den 
neuen Aufgaben und Marktrollen etwa im Zusammenhang mit Speichern 
oder Smart Metern langfristig positionieren. Dabei sind sie im 
Wettbewerb mit anderen Unternehmen und müssen – anders als im 
angestammten Geschäft – ihre Kunden durch ihre Leistungen für sich 
gewinnen“, sagt Jens Lorkowski, Partner im Beratungsbereich Energie 
bei Oliver Wyman.
   In Bezug auf die dafür erforderlichen Fähigkeiten sehen die 
Netzbetreiber Nachholbedarf – insbesondere bei Prozess- und 
Geschäftsinnovationen, der Kundenansprache und strategischen 
Personalplanung muss nachgebessert werden. Bei Prozess- und 
Geschäftsinnovationen bewerten die befragten Unternehmen ihre 
heutigen Fähigkeiten nur mit „ausreichend“ (2,3 bzw. 2,1 Punkte auf 
einer Skala von 1=unzureichend bis 4=sehr gut). Die zukünftige 
Bedeutung hingegen bewerten sie als wichtig (3,4 bzw. 3,2 Punkte, 
1=unwichtig bis 4=sehr wichtig). Auch bei der zielgruppenspezifischen
Kundenansprache sowie bei der strategischen Personalplanung bewerten 
die Netzbetreiber ihre derzeitigen Fähigkeiten nur mit „ausreichend“ 
(je 2,3 Punkte), die zukünftige Bedeutung hingegen als „wichtig“ (3,1
bzw. 3,3 Punkte).
   „Die Fähigkeit zu Innovation, Prozessexzellenz und Kooperation 
muss kontinuierlich auf allen Ebenen ausgebaut werden, um eine auf 
Verbesserungen ausgerichtete Unternehmenskultur zu etablieren“, 
empfiehlt Christof Spangenberg, Gesellschafter und Geschäftsführer 
der K.GROUP.
Trends im Netzgeschäft
   „Versorgungssicherheit ist und bleibt eines der wichtigsten Themen
der Energieversorger für den Unternehmenserfolg“, sagt Stäglich. „In 
den kommenden zehn Jahren werden dynamische Netzanforderungen dank 
dezentraler Erzeugung immer relevanter und damit einhergehend 
Datenschutz und Cybersicherheit.“
   Die zunehmende Digitalisierung und die neuen direkten 
Datenschnittstellen mit den Kunden verlangen nach neuen Kompetenzen. 
Für Netzbetreiber gilt es, sich für die wichtigen technologischen 
Trends zu rüsten und der digitalen Revolution Rechnung zu tragen. 
Besonders dem Thema Daten- und IT-Sicherheit sollte hohe strategische
Bedeutung zugemessen, anstatt es nur an die IT-Abteilung zu 
delegieren.
   „Zum Aufbau der erforderlichen Kompetenzen sind unter anderem auch
Allianzen mit angestammten Spezialisten in der IT-Branche sowie im 
Bereich Cyber-Sicherheit denkbar“, sagt Stäglich. „Letztendlich macht
der Ausbau der technischen und strategischen Fähigkeiten die 
Energieversorger fit für die Zukunft.“
Zur Studie
   Im Rahmen der Studie „Netzkompass“ haben Oliver Wyman und K.GROUP 
über 50 Geschäftsführer und Manager von Netzbetreibern aus den 
Branchen Strom und Gas in Deutschland befragt. Abgefragt wurde ihre 
Einschätzung zum Umfeld und zur Rolle der Netzbetreiber (heute und in
zehn Jahren); die aktuellen Trends, basierend auf der Bewertung von 
50 Einflussfaktoren hinsichtlich ihrer heutigen und zukünftigen 
Bedeutung für den Unternehmenserfolg; sowie die zukünftig 
erforderlichen Fähigkeiten und der aktuellen Stand.
   Übersicht: Die 10 wichtigsten Trends im Netzgeschäft heute und in 
10 Jahren*
Top-Themen heute 
1. Versorgungssicherheit (3,5) 
2. Politisch initiierte Umbrüche (3,3) 
3. Renditeerwartung Kapitalgeber (3,1) 
4. Datensicherheit/-schutz (3,0) 
5. Erlösobergrenze und Netznutzungsentgelte (3,0) 
6. EU-Vorgaben/-Ziele (3,0) 
7. Genehmigungsverfahren Infrastruktur (3,0) 
8. Dezentralisierung der Erzeugung (3,0) 
9. Fachkräfteverfügbarkeit (2,9) 
10. Gesellschafterstruktur von Netzbetreibern (2,8)
Top-Themen in 10 Jahren 
1. Datensicherheit/-schutz (3,7) 
2. Versorgungssicherheit (3,7) 
3. Cyber-Sicherheit (3,6) 
4. Dezentralisierung der Erzeugung (3,5) 
5. Marktdurchdringung Stromspeicher (3,4) 
6. Erlösobergrenze und Netznutzungsentgelte (3,3) 
7. Smart Meter / Smart Grid (3,3) 
8. Politisch initiierte Umbrüche (3,3) 
9. Renditeerwartung Kapitalgeber (3,2) 
10. EU-Vorgaben/-Ziele (3,2)
   *Frage: Wie beurteilen Sie die heutige Bedeutung folgender 
Einflussfaktoren für den Erfolg Ihres Unternehmens/Netzbetreibers? 
Wie die zukünftige/in zehn Jahren? (auf einer Skala von 1=unwichtig 
bis 4=sehr wichtig)
Über Oliver Wyman
   Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung 
mit weltweit 4.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 26 Ländern. 
Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit 
hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign, 
Risikomanagement und Organisationsberatung. Gemeinsam mit Kunden 
entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse, 
IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu 
beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist 
eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE: 
MMC). Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de. 
Folgen Sie Oliver Wyman auf Twitter @OliverWyman.
Pressekontakt:
Stefanie Hauck
Corporate Communications
Oliver Wyman
+49 89 939 49 560
stefanie.hauck@oliverwyman.com
Maike Wiehmeier
Corporate Communications
Oliver Wyman
+49 89 939 49 464
maike.wiehmeier@oliverwyman.com
