Anlässlich des Tags des Nationalen Naturerbes hat 
der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) auf den 
weiterhin alarmierenden Zustand der biologischen Vielfalt in 
Deutschland hingewiesen. Das Überleben der heimischen Tier- und 
Pflanzenarten könne langfristig nur gesichert werden, wenn dafür die 
notwendigen Lebensräume bewahrt werden. Großräumige 
Naturschutzflächen seien daher wichtiger denn je. „Vor allem 
Naturschutzorganisationen waren und sind Taktgeber bei der 
langfristigen Sicherung wertvollster Naturschutzflächen. Wenn wir 
jetzt zurückschauen, haben wir in den letzten knapp 20 Jahren enorm 
viel gemeinsam erreicht“, sagte DNR-Vizepräsident Leif Miller.
   Seit 1999 arbeiten Naturschutzverbände und -stiftungen unter dem 
Dach des Deutschen Naturschutzrings (DNR) in einer gemeinsamen 
„Strategiegruppe Naturschutzflächen“ zusammen für die langfristige 
Sicherung der Flächen des Nationalen Naturerbes. Die vielen Partner 
leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der biologischen 
Vielfalt in Deutschland. Insgesamt sind seit 1999 rund 190.000 Hektar
Bundesflächen dem Naturschutz gewidmet worden. Dies ist ein 
bedeutender Erfolg des Naturschutzes.
   Naturschutzorganisationen haben selbst große Naturschutzflächen 
vom Bund übernommen und jahrelang die Kosten für deren 
naturschutzgerechte Entwicklung getragen. In dieser Legislaturperiode
wurde mit der Einrichtung eines eigenen Haushaltstitels erreicht, was
seit vielen Jahren gefordert wurde: Auch der Staat muss finanzielle 
Verantwortung für Naturschutzflächen übernehmen. Außerdem hat der 
Haushaltsauschuss des Deutschen Bundestages im Juni 2015 weitere rund
31.000 Hektar ehemaliger Militärflächen, verteilt auf 62 
Liegenschaften, als dritte Tranche des Nationalen Naturerbes 
beschlossen.
   Aus Sicht des DNR und seiner Strategiegruppe ist eine weitere 
Stärkung des Nationalen Naturerbes auch zukünftig unabdingbar. Mit 
Blick auf die Bundestagswahl 2017 fordert der DNR, 
naturschutzfachlich bedeutsame Flächen der vierten Tranche von 
Privatisierung auszunehmen und dauerhaft zu schützen. Zudem müsse 
eine Beratungs- und Vernetzungsstelle von Bundesumweltministerium und
Flächeneigentümern zur Absicherung einer dauerhaft hohen 
naturschutzfachlichen Qualität auf allen Naturerbe-Flächen etabliert 
werden. Da sich Naturschützer seit vielen Jahren vor Ort für Flächen 
engagieren, sollten sie als „Flächenpaten“ ein Mitspracherecht haben,
um ihre fachliche Expertise bei der Betreuung und Entwicklung 
einbringen zu können.
   Darüber hinaus appelliert der DNR an die Politik, Bundesflächen 
außerhalb des Nationalen Naturerbes dauerhafter einer 
Wildnisentwicklung zu überlassen und entsprechende Konzepte zu 
entwickeln. „Hierfür brauchen wir in der nächsten Legislaturperiode 
einen Wildnisfonds mit Mitteln des Bundes, um die Schaffung von 
Wildnisgebieten von gesamtstaatlicher Bedeutung gezielt unterstützen 
zu können“, so Miller weiter.
Pressekontakt:
Adrian Johst, DNR-Strategiegruppe Naturschutzflächen, 
Tel.: 0361-555 03 30, adrian.johst@naturstiftung-david.de
Leif Miller, DNR-Vizepräsident, Tel.: 030-678 1775 70, 
leif.miller@dnr.de
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