DBU würdigt Unternehmerfamilie Oswald sowie Naturschützer 
Sielmann, Frobel und Weiger – Bundespräsident übergab Preise – 
Ehrenpreis posthum an de Brum
   Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
ist zum 25. Mal vergeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und
die DBU-Kuratoriumsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretärin 
im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, überreichten 
heute in Braunschweig den Unternehmern Bernhard (87) und Johannes 
Oswald (57, Miltenberg) sowie den Naturschützern Inge Sielmann (87, 
München), Dr. Kai Frobel (58, Nürnberg) und Prof. Dr. Hubert Weiger 
(70, Fürth) den mit 500.000 Euro größten, unabhängigen Umweltpreis 
Europas. Die DBU betont damit die hohe Bedeutung des Klima- und 
Naturschutzes sowie einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten 
Unternehmensführung für ein zukunftsfähiges Leben, das die 
ökologischen Belastungsgrenzen der Erde nicht überstrapaziert. 
Oswalds erhalten 245.000 Euro wie auch Sielmann, Frobel und Weiger 
zusammen. Der mit 10.000 Euro dotierte DBU-Ehrenpreis ging posthum an
den Ex-Außenminister der Marshall-Inseln, Tony de Brum.
Motoren benötigen kein Getriebeöl, weniger Energie und sind leiser
   Die DBU betonte, Johannes und Bernhard Oswald hätten die 
Energieeffizienz und Produktivität von z.B. industriellen 
Zerkleinerern und Pressen mit ihrem Unternehmen OSWALD Elektromotoren
deutlich erhöht und seien Wegbereiter dieser umweltentlastenden 
Innovation. Sie stünden für die kleinen und mittleren 
Familienunternehmen in Deutschland, denen für den Wirtschaftsstandort
Deutschland eine überragende Bedeutung zukomme. Ihre Torquemotoren 
(torque, engl.: Drehmoment) verringerten gegenüber anderen 
mechanischen oder hydraulischen Antriebslösungen den Energieverbrauch
um bis zu 50 Prozent, der Einsatz von Getriebeöl falle weg, die 
Maschinen würden leichter, benötigten weniger Platz, produzierten 
geringere Betriebskosten und seien leiser. Mit ihren Antrieben, die 
auf die kundenspezifischen Anforderungen hin „maßgeschneidert“ 
würden, habe sich die Fa. OSWALD zu einem Weltmarktführer entwickelt.
Neben dem betrieblichen Engagement zeichneten sich die Firmenchefs 
durch bemerkenswerte Verbandsaktivitäten und ein außergewöhnliches, 
regionales bürgerschaftliches Engagement aus.
   Engagierte Naturfreunde sicherten Zufluchtsort für Pflanzen und 
Tiere 
   Als Wegbereiter des „Grünen Bandes“ als erstes und größtes 
gesamtdeutsches Naturschutzprojekt würdigte die DBU Inge Sielmann, 
Ehren-Vorsitzende der Heinz Sielmann Stiftung, Dr. Kai Frobel, 
Koordinator des bundesweit und international tätigen Projektbüros 
Grünes Band des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
und Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND. Nur durch die 
Liebe engagierter Naturfreunde, für die das Trio stehe, habe die rund
1.400 Kilometer lange ehemalige innerdeutsche Grenze für die 
Pflanzen- und Tierwelt erhalten werden können, die einen Zufluchtsort
innerhalb des ehemaligen „Todesstreifens“ gefunden hatten. Durch 
Sielmann, Frobel und Weiger sei in Deutschland die Vision einer 
europäischen Initiative für das Grüne Band ins Leben gerufen und ein 
Symbol für die Überwindung des Kalten Krieges gesetzt worden.
Vision eines „Grünen Bandes“ für Europa entwickelt
   Inge Sielmann, Witwe des DBU-Ehrenpreisträgers von 2005, Heinz 
Sielmann, habe das Werk ihres Mannes konsequent fortgesetzt und vor 
allem in der Umweltbildung Neues initiiert. Frobel sei Initiator und 
Namensgeber des „Grünen Bandes“ und habe lange vor der Wende die 
Basis für das erste und größte gesamtdeutsche Naturschutzprojekt 
gelegt. Seine wissenschaftlichen Arbeiten hätten bereits in den 70er 
und 80er Jahren bundesweit erstmals das hohe Naturpotenzial und die 
herausragende Bedeutung des Grenzstreifens belegt. 1998 habe er das 
bundesweit und international tätige Projektbüro Grünes Band des BUND 
gegründet und koordiniere es bis heute. Weiger habe den auf 
interdisziplinären Dialog ausgerichteten völkerverbindenden Charakter
des Projektes mit Frobel vorangetrieben, über die Grenzen 
Deutschlands hinaus gedacht und die Vision eines Grünen Bandes Europa
entwickelt. Als Mitglied zahlreicher Gremien habe er sich um den 
Erhalt des ehemaligen Grenzstreifens besondere Verdienste erworben. 
Pazifischen Inselstaaten bei Klimaschutzabkommen 2015 Stimme gegeben 
Tony de Brums persönlichen Engagement und diplomatischen Geschick als
engagiertem Vertreter der pazifischen Inselstaaten sei es maßgeblich 
zu verdanken gewesen, dass es 2015 zum Pariser Klimaschutzabkommen 
gekommen sei, so die DBU. Dabei hatte die Staatengemeinschaft die 
Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich 
unter zwei Grad gegenüber den vorindustriellen Werten 
festgeschrieben. De Brum habe vor allem den Staaten und Regionen eine
Stimme verliehen, die voraussichtlich am stärksten von den 
Auswirkungen des Klimawandels durch steigende Meeresspiegel und 
starke Unwetter bedroht sein werden.
   Zum Hintergrund: Mit dem 2017 zum 25. Mal verliehenen Deutschen 
Umweltpreis der DBU – dem unabhängigen, mit 500.000 Euro 
höchstdotierten Umweltpreis Europas – werden Leistungen von Personen 
ausgezeichnet, die vorbildlich zum Schutz und Erhalt der Umwelt 
beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen 
Umweltentlastung beitragen werden. Es können Projekte, Maßnahmen oder
Lebensleistungen einer Person prämiert werden. Kandidaten für den 
Deutschen Umweltpreis werden der DBU vorgeschlagen. Berechtigt dazu 
sind etwa Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, Kirchen, Umwelt- 
und Naturschutzverbände, wissenschaftliche Vereinigungen und 
Forschungsgemeinschaften, Medien, das Handwerk und 
Wirtschaftsverbände. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Eine vom 
DBU-Kuratorium ernannte Jury, besetzt mit unabhängigen und 
herausragenden Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und 
gesellschaftlichen Gruppen, empfiehlt dem DBU-Kuratorium die 
Preisträger für das jeweilige Jahr. Das DBU-Kuratorium fällt die 
Entscheidung.
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