Sie sind ein klassisches Finanzinstrument: 
Anleihen – englisch: bonds – garantieren dem, der sie kauft, feste 
Zinsen und ein Recht auf Rückzahlung. Sie können aber nicht nur der 
Gewinnmaximierung dienen, sondern auch der Umwelt, wenn das Geld der 
Anleger in Öko-Projekte fließt. Dann heißen sie „Green Bonds“. Seit 
zwölf Jahren sind die ein Trend, der sich auf ein geschätztes 
Ausgabevolumen von jährlich rund 150 Milliarden Dollar gemausert hat.
Doch nicht bei allem, was „Green Bond“ heißt, kann man auch sicher 
sein, dass „green“ drinsteckt, so positiv sie als Finanzinstrument 
grundsätzlich auch bleiben. Im Rahmen einer von der Deutschen 
Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Studie des Bonner 
SÜDWIND-Instituts kam jetzt ans Tageslicht, dass von über 400 
untersuchten Herausgebern von Wertpapieren nicht einmal die Hälfte 
offenlegt, welche konkreten Projekte mit den Green Bonds finanziert 
werden. Positiv: von rund 3.000 Projekten werden nur zwei Prozent als
problematisch eingeschätzt, weil sich der ökologische Nutzen nicht 
erschließt.
Vergleiche zwischen unterschiedlichen Anbietern möglich machen
   „Green Bonds müssen auch im Hinblick auf ihre qualitative 
Aussagekraft besser werden. Zukünftig brauchen wir Standards und 
Referenzgrößen zum Beispiel für die Berechnung von 
Kohlendioxid-Einsparungen, damit Vergleiche zwischen 
unterschiedlichen Anbietern möglich werden. Dies ist umso wichtiger, 
weil die Nachfrage nach Green Bonds auf der Investorenseite steigen 
wird“, kommentiert Michael Dittrich, DBU-Abteilungsleiter Finanzen 
und Verwaltung, die Ergebnisse der Studie. Es dürfe nicht sein, dass 
Anleger mit dem Kauf solcher Papiere lediglich ihre Bilanz grün 
färben könnten. Green Bonds müssten höheren Anforderungen an 
Transparenz genügen als herkömmliche Papiere. Dass es sie überhaupt 
gebe, sei allerdings „grundsätzlich ein gutes und sinnvolles Element 
für eine nachhaltige Entwicklung im Finanzsektor“, argumentiert 
Dittrich: „Als es vor zwölf Jahren noch keine Green Bonds gab, 
spielten Umweltaspekte bei Anleihen so gut wie gar keine Rolle. Und 
Transparenz gab es noch weniger.“
   In Entwicklungsländern schaffen Green Bonds neue nachhaltige 
Projekte
   Die Studie stellt zudem fest, dass eine zusätzliche Finanzierung 
durch Green Bonds vor allem für Projekte in Entwicklungs- und 
Schwellenländern gegeben ist. „Ein Ergebnis ist, dass 
Entwicklungsbanken eine wesentliche Rolle zukommt, dieses neue 
Instrument der Green Bonds so einzusetzen, dass es tatsächlich dazu 
beiträgt, mehr privates Kapital in nachhaltige Projekte in 
Entwicklungs- und Schwellenländern umzulenken“, sagt Antje 
Schneeweiß, Expertin für nachhaltige Geldanlagen bei SÜDWIND und 
Autorin der Studie. In Ländern mit guten Finanzierungsratings und 
hohem Emissionsvolumen ist ein Zusatznutzen von Green Bonds nach den 
Ergebnissen der Studie dagegen kaum nachzuweisen.
Nachhaltigkeitskriterien kein Nachteil für Kapitalanlagen
   Die DBU selbst hat nach Dittrichs Angaben rund 50 Millionen Euro 
in Green Bonds investiert. Nachhaltige Kapitalanlagen seien ein 
fester Bestandteil der Anlagestrategie des hauseigenen 
Vermögensmanagements der DBU mit ihrem Kapital von über 2,2 
Milliarden Euro. Eigene Untersuchungen und Erfahrungen zeigten, dass 
eine breit gestreute, an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Anlage 
in Aktien oder Unternehmensanleihen keine Nachteile bei den 
Ergebnissen erwarten lasse. 85 bis 90 Prozent aller Aktien und 
Anleihen von Unternehmen im Bestand der DBU seien nachhaltig. Zudem 
habe die DBU Ende 2015 beschlossen, keine Neuinvestments mehr etwa in
Kohle vorzunehmen und bestehende Engagements abzubauen. Dittrich: 
„Der Klimaschutz führt zu hohen Investitionen. Aber noch teurer wird 
es, wenn wir die Klimaschutzziele nicht erreichen und die 
prognostizierten Folgen eintreten. Für Deutschland wird der 
schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung ein notwendiger 
Beitrag zum Erreichen der Klimaziele sein. Für langfristig 
ausgerichtete Investoren ist ein Ausstieg aus der Kohlewirtschaft 
daher ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“
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