Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, 
warnt im aktuellen stern vor Gewalt bei den Bauerndemonstrationen. Vor den 
Protesten in Hamburg und Berlin hatten einzelne Landwirte in sozialen Netzwerken
gedroht: „Wir schlagen jetzt mal richtig los. Wir fahren auch mal ein paar Autos
am Straßenrand zu Schrott.“ Dazu sagt Rukwied in der neuen Ausgabe des Magazins,
die an diesem Donnerstag erscheint: „Ich bin gegen Gewalt.“ Der Bauernverband 
gehört nicht zu den Initiatoren der Traktor-Demonstrationen.
Die Kritik der Bauern richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung mit 
Neuregelungen für mehr Umwelt- und Insektenschutz, gegen schärfere 
Düngevorschriften, das Freihandelsabkommen der EU mit dem südamerikanischen 
Staatenbund Mercosur und gegen eine Verunglimpfung von Bauern.
Rukwied wirbt im stern für mehr Verständnis für die Bauern. Die Landwirte hätten
der Gesellschaft und der Politik zugehört. Rukwied wörtlich: „Wir haben auch 
verstanden. Wir haben dazugelernt. Auch ich persönlich. Wir setzen seit einigen 
Jahren viele Dinge um. Wir haben mehr Tierwohl in den Ställen. Wir haben wieder 
vielfältigere Fruchtfolgen, da gab es Tendenzen zur Verengung. Wir haben in 
diesem Jahr auf 230.000 Kilometern Blühstreifen angelegt, in einer Breite von 
fünf Metern. Das ist ein Band, das fast sechsmal um die Erde reicht. Das gab es 
vor zehn Jahren nicht. Deshalb sind viele Landwirte frustriert, sie sagen: 
Mensch, ich mach doch schon viel mehr als früher, aber die Kritik nimmt zu. Das 
trifft viele Landwirte in der bäuerlichen Seele. Einige reagieren mit Wut. Die 
sagen mir:
–Wir haben die Schnauze voll, wir lassen uns nicht dauernd vorführen.–„
Rukwied verteidigt gleichzeitig die Landwirte, die gegen mehr Klima- und 
Insektenschutz protestieren. Rukwied zum stern: „Wir Bauern haben keinerlei 
Verständnis, dass Ministerin Klöckner gemeinsam mit der Umweltministerin Schulze
den Aktionsplan Insektenschutz auf den Weg gebracht hat. Er bedeutet massive 
Eingriffe in das landwirtschaftliche Wirtschaften. Sie gefährden den 
kooperativen Naturschutz.“
Laut Bauernpräsident Rukwied sind rund 2,36 Millionen Hektar Ackerland und 
Wiesen von den Einschränkungen durch die neuen Vorschriften betroffen. Der Plan 
der Ministerinnen sei in der Praxis nicht umsetzbar.
Rukwied bezweifelt, ob das 2023 geplante Verbot des Unkrautvernichtungsmittels 
Glyphosat tatsächlich in Kraft treten wird. Dem stern sagt er: „Warten wir mal 
die politischen Diskussionen und Entscheidungen ab.“ Nach dem Kenntnisstand beim
Bauernverband gebe es keine relevanten Studien, die einen direkten Zusammenhang 
zwischen Glyphosatanwendungen und Krebs zum Ergebnis hätten.
Das vollständige Gespräch mit Bauernpräsident Rukwied lesen Sie im neuen stern. 
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur Veröffentlichung 
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