+++ Durchwachsene Silphie vor dem Durchbruch +++ 
Innovatives Anbauverfahren aus Baden-Württemberg revolutioniert 
umweltfreundlichen Energiepflanzenanbau +++ Noch knapp ein Monat 
Blühphase +++
   Eine Energiepflanze, die einmal ausgesät über 20 Jahre Ertrag 
bringen kann, dabei keine Bodenbearbeitung und fast keine 
Pflanzenschutzmittel benötigt, von Juni bis September leuchtend gelb 
blüht und von Bienen wie von Wildtieren aufgesucht wird – und zudem 
vergleichbare Biogaserträge pro Hektar liefert wie der Mais… Das 
war noch vor wenigen Jahren eine utopische Wunschvorstellung der 
Biogasbranche.
   Auf dem ersten Silphieblütenfest im baden-württembergischen 
Hahnennest bei Ostrach wurde diese Utopie am vergangenen Sonntag der 
breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die im Energiepark Hahnennest 
zusammengeschlossenen vier landwirtschaftlichen Familienbetriebe 
bauen seit vier Jahren die Durchwachsene Silphie auf aktuell 180 
Hektar an; weitere 300 Hektar sind vor allem in Baden-Württemberg 
dieses Jahr neu in Kultur genommen worden.
   Die vier Landwirte überzeugen mit bahnbrechenden Lösungen für zwei
entscheidende Probleme dieser Energiepflanze: statt wie bisher üblich
wird die Pflanze im Hahnennest nicht einzeln gepflanzt sondern 
schneller und erheblich preisgünstiger ausgesät. Das Saatgut hierfür 
vermehren die Landwirte im Hahnennest eigenständig, verkaufen es und 
beraten interessierte Biogasanlagenbetreiber bundesweit. 
   Ein weiteres Problem, das Biogas-Landwirte bislang vom Anbau der 
Silphie abgehalten hat, ist der Ernteausfall im ersten Jahr. Da die 
Pflanze anfangs nur eine bodenständige Rosette ausbildet mussten die 
Landwirte im Etablierungsjahr bisher ohne Ertrag auskommen. Durch den
kombinierten Anbau als Untersaat im Mais kann nun im ersten Anbaujahr
der Silphie rund drei Viertel der üblichen Menge an Mais von der 
Fläche geerntet werden. Die Silphie bleibt auf dem abgeernteten 
Maisfeld stehen und kann ab dem Folgejahr mit vollem Ertrag 
eingefahren werden. 
   „Was die Oberschwaben in Hahnennest erreicht haben ist ein 
Quantensprung für die Biogasbranche“, erklärt der 
Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa 
Gomez. „Seit Jahren sind wir auf der Suche nach adäquaten 
Alternativen zum Mais. Mit der Durchwachsenen Silphie haben wir jetzt
eine perfekte Ergänzung zum Maisanbau gefunden.“ Ab dem zweiten 
Anbaujahr ist der Biomasseertrag und auch die Gasausbeute ähnlich 
hoch wie beim Mais. Zu diesem Ergebnis kommt eine zehnjährige Studie 
der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL). „Außerdem“, 
ergänzt der Verbandsgeschäftsführer, „reduziert die Silphie mit 
ganzjähriger Bestockung auf dem Acker massiv Erosionserscheinungen, 
leistet durch Humusaufbau auf dem Acker einen wertvollen Beitrag zum 
Klimaschutz und sorgt mit ihrem bis zu zwei Meter tiefen Wurzelwerk 
für hervorragenden Trinkwasserschutz.“
   Neben den Biogasanlagenbetreibern freuen sich besonders die Imker 
über die ursprünglich aus Nordamerika stammende Energiepflanze. Die 
lange Blühphase – zu einer Zeit, in der sonst nicht viel blüht – und 
der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel macht die Durchwachsene Silphie
zur idealen Bienenblume. Aber auch Jäger und Naturschutzverbände 
begrüßen den Anbau der bis zu 3,50 Meter hohen Pflanze, die vielen 
Wildtieren als Rückzugsort dient und vielen Insekten als Lebensraum. 
Auf der Basis der bahnbrechenden Züchtungserfolge im Hahnennest 
startet die Durchwachsene Silphie jetzt ihren Siegeszug. Allein in 
Baden-Württemberg ist für das kommende Jahr eine Vervielfachung der 
Anbaufläche geplant. Die Nachfrage aus der Biogasbranche nach dem 
Saatgut der „Donau-Silphie“ – wie die im Hahnennest gezüchtete 
Pflanze mittlerweile heißt – ist hoch. Zahlreiche Feldbegehungen in 
verschiedenen Bundesländern stehen in den nächsten Wochen noch an, 
auf denen sich Betreiber von Biogasanlagen über die innovative 
Anbaumethode der Silphie informieren können.
   „Mit der Durchwachsenen Silphie haben wir eine perfekte Ergänzung 
im vorhandenen Spektrum der Energie-pflanzen“, freut sich da Costa 
Gomez. „Biogasanlagen tragen dazu bei, dass der Artenreichtum auf den
Ackerflächen wieder zunimmt. Ein Silphiefeld ist sowohl eine Bienen- 
wie auch eine Augenweide.“
   Bis zum September können die gelb blühenden Silphiefelder an 
zahlreichen Standorten in ganz Deutschland noch besichtigt werden. 
Wenn Sie Interesse an einer Feldführung und/oder Fotos von der 
Durchwachsenen Silphie haben melden Sie sich gerne.
Kurzinfo Fachverband Biogas e.V.
   Der Fachverband Biogas e.V. vertritt die Biogasbranche im 
Dachverband der Erneuerbaren Energien, dem Bundesverband Erneuerbare 
Energie (BEE) e.V. Mit rund 4.900 Mitgliedern ist er Europas größte 
Interessenvertretung der Biogasbranche. Der Fachverband Biogas e.V. 
setzt sich bundesweit ein für Hersteller und Anlagenbauer sowie 
landwirtschaftliche und industrielle Biogasanlagenbetreiber.				
www.biogas.org
Pressekontakt:
Fachverband Biogas e.V. 
Andrea Horbelt
Pressesprecherin
Tel. 0 81 61/98 46 63
Mail: andrea.horbelt@biogas.org
