Niederländische Forscher haben mit 
Computermodellen errechnet, dass in Zukunft immer öfter Hurrikane 
nach Europa kommen können. Das berichtet die Zeitschrift WUNDERWELT 
WISSEN (Ausgabe 9/2013, ab heute im Handel). Normalerweise entstehen 
die Wirbelstürme im tropischen Westatlantik und ziehen von dort aus 
in Richtung Karibik und landen an den Küsten Mexikos oder der 
US-Bundesstaaten Florida und Louisiana. Doch spätestens seit der 
Supersturm „Sandy“ im vergangenen Oktober bis nach New York und 
Philadelphia gezogen war, wissen Meteorologen, dass bei den 
Monsterstürmen etwas aus dem Ruder läuft.
   Mit zunehmender Erderwärmung finden die Wirbelstürme ihren 
Treibstoff in Form von warmem Meerwasser künftig auch immer weiter 
nördlich. Geraten sie dabei in den Bereich der für den Nordatlantik 
typischen Westwindzone, können sie dort neue Energie tanken und sich 
zu verheerenden Stürmen in Europa entwickeln.
   Auch im Mittelmeer gab es bereits Hurrikane. Im November 2011 traf
ein solcher Wirbelsturm die Urlaubsinsel Mallorca mit ungeahnter 
Heftigkeit. 500 Kilometer Durchmesser hatte der Sturmwirbel. Solche 
Medicane genannten Mittelmeer-Hurrikane könne es in Zukunft immer 
öfter geben, warnt Andreas Friedrich, Sturmexperte des Deutschen 
Wetterdienstes (DWD): „Da es immer größere Gebiete im Mittelmeer 
gibt, deren Wasseroberflächen genug Energie für ihre Entstehung 
liefern, steigt die Gefahr, dass sich dort Medicane bilden.“ Die 
atlantischen Hurrikane sind sogar noch größer: Sie haben einen 
Durchmesser von bis zu tausend Kilometern und transportieren 
gewaltige Regenmengen mit sich. Diese würden zu Überflutungen führen,
gegen die die Hochwasser entlang der Donau und der Elbe im Juni 2013 
ein Klacks waren. Nähert sich solch ein Megasturm, müssen vielleicht 
ganze Landstriche evakuiert werden.
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Stefanie Hauck
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