„Die von der Staats- und Bundesregierung geplanten
riesigen Stromtrassen SuedLink und Südostpassage sind sowohl 
überirdisch als auch unterirdisch weder nötig noch realisierbar“, 
sagt der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER, Hubert Aiwanger. Die
Planungen dafür müssten umgehend gestoppt werden und es müssten – 
sofern überhaupt nötig – Alternativen realisiert werden.
   Aiwanger: „Ziel der Energiepolitik von Schwarz-Rot ist nicht in 
erster Linie, die Energieversorgung Bayerns sicherzustellen, sondern 
einen europäischen Energiemarkt mit unbegrenzten Austauschkapazitäten
für Energie zu schaffen, die für uns gar nicht nötig sind. Dafür 
sollen wir unsere Landschaft opfern und der Steuerzahler und 
Stromkunde tief in die Tasche greifen. Das lehnen wir FREIEN WÄHLER 
ab, weil wir für eine dezentrale Bürgerenergiewende stehen – anstatt 
für eine zentralistische Monopol-Energiepolitik.“
   Aiwanger verweist neben dem weiterhin erstrebenswerten Ausbau der 
Erneuerbaren Energien in Bayern mit Wertschöpfung vor Ort auf die 
Aufrüstung einer Stromleitung aus dem Raum Landshut nach Österreich 
von 220 kV auf 380 kV. Außerdem werde die sogenannte Thüringer 
Strombrücke bis 2017 fertiggestellt sein. „Sie bringt die 
rechnerische Leistung von zwei Kernkraftwerkseinheiten an Strom nach 
Bayern“, so Aiwanger. Deshalb sei es nicht nötig, noch einen SuedLink
sowie die Südostpassage nach Bayern zu bauen.
   Laut einer Anfrage Aiwangers an die Staatsregierung geht diese 
davon aus, dass die neuen Stromleitungen bis zum Abschluss des 
Kernenergieausstieges 2022 fertiggestellt worden sind. Aiwanger 
glaubt daran jedoch nicht: „Dieses Datum kann nach meiner 
Einschätzung nicht eingehalten werden. Es gibt noch keine belastbare 
Planung und keinen Grunderwerb – das allein dauert erfahrungsgemäß 
mindestens 10 bis 15 Jahre und dann folgt noch die Bauzeit. Es ist 
auch aus Sorge um die bayerische Wirtschaft verantwortungslos, sich 
auf den Zeitplan 2022 zu verlassen.“
   Zudem sei der Eingriff in die Landschaft hierfür immens. Entweder 
müssten 70 bis 80 Meter hohe Masten oder bis zu 30 Meter breite 
„unterirdische Autobahnen“ quer durch die Republik gebaut werden. 
Dies werde wohl Kosten in Höhe von mindestens 30 Milliarden Euro 
verursachen, betont Aiwanger. Allein die Mehrkosten für die Erdtrasse
betrügen aus heutiger Sicht mindestens elf Milliarden Euro, 
Kostensteigerungen durch Bauverzögerung noch nicht eingerechnet. 
Aiwanger: „Dieser Größenwahn ist nicht bezahlbar, nicht realisierbar 
und wird politisch scheitern. Je eher die Politik das kapiert, umso 
schneller kann sie Alternativen umsetzen. Sonst stehen wir nach dem 
Abschalten der Kernkraftwerke 2022/23 mit leeren Händen da.“
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