Hocheffizientes Blockheizkraftwerk mit rund 100 Prozent Wirkungsgrad produziert künftig in Wilhelmsburg Strom für 2.000 Wohnungen

Staatsrat Holger Lange von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und Udo Bottländer, Personalvorstand der E.ON Hanse AG, haben heute in Wilhelmsburg ein neues Hocheffizienz-Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Rund 1,5 Millionen Euro investiert die E.ON Hanse Wärme in diese Anlage, mit der zukünftig in Wilhelmsburg Strom für rund 2.000 Wohnungen produziert werden kann. Mit diesem Projekt, das Bestandteil der Hamburger Energiekooperation zwischen E.ON Hanse und der Stadt ist, wurde innerhalb weniger Wochen bereits das zweite Hocheffizienz-BHKW in Hamburg gestartet.

Umweltstaatsrat Holger Lange: „Blockheizkraftwerke spielen für die Energiewende eine zentrale Rolle, denn sie erzeugen Energie effizient und dezentral. Mit dem Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und der Umsetzung solcher innovativer Projekte setzt die E.ON Hanse Gruppe einen wichtigen Baustein der Energiewende hier in Hamburg in die Praxis um.“

Rund 13 Tonnen wiegt das kleine Kraftwerk und damit etwa so viel wie vier ausgewachsene Flusspferde, aber es steckt auch richtig viel Power in dem Motor. Mit einer elektrischen Leistung von rund 930 kW erzeugt das Gerät in einem Jahr 7,5 Millionen Kilowattstunden Strom. Das reicht aus, um über 2.000 Haushalte zu versorgen oder für mehr als neun Millionen Waschgänge bei 60°C. Gleichzeitig erzeugt das BHKW mehr als acht Millionen Kilowattstunden Wärme. Diese wird in das bestehende Wärmenetz eingespeist und versorgt die angeschlossenen Haushalte.

Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme sind BHKW besonders effizient und ressourcenschonend. Außerdem sind sie ein wichtiger Baustein der Energiewende, denn sie können Energie dort bereitstellen, wo sie gebraucht wird, unabhängig von Wind und Wetter. „Unsere BHKW-Technologie bietet sowohl hohe Wirkungsgrade als auch eine hohe Zuverlässigkeit. Sie sorgt für eine sichere dezentrale Versorgung und optimiert die CO2-Bilanz. In Kombination mit dem neuen innovativen Betriebskonzept, wie es hier in Hamburg zur Anwendung kommt, lässt sich dies noch weiter steigern“, erläutert Udo Bottländer, Personalvorstand der E.ON Hanse AG, die Vorzüge des neuen BHKW Neuenfelde.

Durch die parallele Erzeugung von Strom und Wärme nutzen Blockheizkraftwerke die eingesetzte Energie doppelt aus. Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom in einem Kohle-Kraftwerk und Wärme in einem Heizöl-Kessel können bis zu 35 Prozent des eingesetzten Rohstoffes und fast 60 Prozent CO2 eingespart werden. Durch den Einsatz von Bioerdgas können die CO2-Emissionen zusätzlich reduziert werden. Denn bei der Verbrennung des aus Biogas gewonnenen Energieträgers fällt nur so viel CO2 an, wie die Pflanzen, die zur Herstellung verwendet wurden, während ihres Wachstums gebunden haben.

Mit dem Bau dieses BHKW und weiteren Maßnahmen unterstützt die E.ON Hanse Gruppe die Freie und Hansestadt Hamburg bei der Energiewende. Im Ende 2011 vorgestellten „Energiekonzept für Hamburg“, das unter anderem die Beteiligung der Stadt an den Energienetzen einschließt, hat sich E.ON Hanse verpflichtet, die Energiegewinnung durch Kraft-Wärme-Kopplung weiter auszubauen. Bis 2021 soll die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung in Hamburg von rund 9.000 kW auf 17.000 kW nahezu verdoppelt werden. Dafür sind Investitionen in Höhe von 25 Millionen Euro vorgesehen.