Nahezu jedes dritte Kosmetikprodukt in Deutschland 
enthält hormonell wirksame Chemikalien. Das geht aus einer heute in 
Berlin vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
veröffentlichten Studie hervor. Die Studie wertet Angaben zu den 
Inhaltsstoffen von insgesamt mehr als 60000 Körperpflegeprodukten 
aus. Bei den Marktführern Beiersdorf (u.a. Nivea) und L–Oréal sind 
fast in jedem zweiten überprüften Produkt hormonell wirksame 
Chemikalien zu finden. Bei konventionellen Herstellern schnitten die 
Eigenmarken von dm mit 17 Prozent belasteten Produkten 
vergleichsweise gut ab. Naturkosmetik ist in der Regel unbelastet.
   Hormonell wirksame Chemikalien werden in Kosmetika vor allem als 
Konservierungsmittel oder UV-Filter eingesetzt. Ihre Verwendung ist 
legal, obwohl die Stoffe mit gesundheitlichen Problemen wie 
reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs in 
Verbindung gebracht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 
bezeichnet hormonelle Schadstoffe als „globale Bedrohung“. Besonders 
gefährdet sind Föten im Mutterleib, Kinder und Pubertierende, da sich
deren Organe noch in sensiblen Entwicklungsphasen befinden.
   Sarah Häuser, BUND-Chemikalienexpertin und Verfasserin der Studie:
„Wenn es um unsere Gesundheit und vor allem die Gesundheit der Kinder
geht, sollten wir keine Experimente machen. Selbst wenn geltende 
Grenzwerte eingehalten werden, birgt die Kombinationswirkung 
verschiedener Chemikalien im Körper, der sogenannte Cocktaileffekt, 
ernste Gefahren. Wir fordern die Kosmetikhersteller auf, in Kosmetika
auf hormonell wirksame Chemikalien zu verzichten.“
   Um Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich schnell und einfach
zu schützen, stellt der BUND ab sofort eine kostenlose iPhone-App zur
Verfügung. Die „ToxFox-App“ ermöglicht es, den Barcode von 
Kosmetikprodukten zu scannen und sofort zu erkennen, ob hormonell 
wirksame Stoffe enthalten sind. Bei belasteten Produkten lässt sich 
über die App außerdem eine Protestmail an den Hersteller senden.
   „Mit der ToxFox-App ermöglichen wir mehr Transparenz. Entscheiden 
sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst gegen den Kauf 
hormonell belasteter Produkte, wird das zu einem Umdenken bei den 
Kosmetikherstellern führen“,  sagte Jurek Vengels, Leiter des 
BUND-Kosmetikchecks.
   Die „ToxFox-App“ ist ab sofort kostenlos im iTunes App-Store 
erhältlich. Für Verbraucher ohne iPhone steht der ToxFox als 
Web-Formular und für die Nutzung auf anderen Smartphones als mobile 
Seite unter www.bund.net/toxfox zur Verfügung.
   Achtung Redaktionen! Die BUND-Studie zu hormonell wirksamen 
Chemikalien in Kosmetika sowie Grafiken zum Download finden Sie 
ebenfalls unter: www.bund.net/toxfox
Pressekontakt:
Sarah Häuser, BUND-Expertin für Chemikalien:
Tel. 030/27586-463
E-Mail: sarah.haeuser@bund.net
Jurek Vengels, BUND-Chemieexperte
Tel. 030/27586-422
E-Mail: jurek.vengels@bund.net bzw. 
Almut Gaude, BUND-Pressereferentin
Tel. 030/27586-464/-425
E-Mail: presse@bund.net
www.bund.net/toxfox
