Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren 
Arzt oder Apotheker“, ist ein beliebter Spruch aus der  
Arzneimittelwerbung. Den gleichen Rat würde man gerne  den Politikern
mit auf den Weg geben, wenn sie an der Förderung des Ökostroms und am
Strompreis herumdoktern. Denn die selbst geschaffenen Mechanismen auf
diesem Themenfeld sind so  komplex, dass die erstrebten Wirkungen 
häufig durch  unerwünschte Nebenwirkungen überlagert werden.  Deshalb
möchte man fast schon Hurra schreien, weil die jüngste Reform der 
Solarförderung tatsächlich, wie erhofft,  das Wachstum der  Branche 
dämpfte und den Strompreis nicht noch weiter in die Höhe trieb. Das 
war – siehe oben – keineswegs selbstverständlich. Es ist immerhin ein
Trippelschritt auf dem langen Weg, die Bezahlbarkeit von Strom auch 
angesichts der  Energiewende  zu gewährleisten. Dass der 
Verbraucherpreis für Elektrizität     trotz der solaren 
Kostendämpfung und trotz fallender Börsenstrompreise nicht sinkt, 
illustriert  die Tücke der Materie. Es wird  schwer  sein, das Ruder 
herumzureißen, den Anteil der  Ökoenergien weiter auszubauen und  die
Versorgungssicherheit bei moderat steigenden Preisen zu 
gewährleisten. Egal, wer die Bundestagswahl im Herbst gewinnt: Für 
die große Reform des Gesetzes über die Erneuerbaren Energien    kann 
er sich schon mal warm anziehen.
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