Der Castortransport aus dem französischen La Hague
hat soeben die deutsch-französische Grenze bei Forbach passiert. Dies
bestätigt ein Greenpeace-Team vor Ort. Mit einer wärmeempfindlichen 
Infrarot-Videokamera dokumentieren Greenpeace-Aktivisten die 
Hitzeentwicklung an den elf Castorbehältern mit hochradioaktivem 
Atommüll. Die Kamera stellt unterschiedliche Temperaturen durch 
verschiedene Farben dar. Die Radioaktivität der Behälter ist nach 
Angaben der zuständigen Gesellschaft für Reaktorsicherheit im 
Vergleich zum Jahr 2010 noch einmal leicht angestiegen. Die erhöhte 
Strahlung erklärt sich aus der zunehmenden Anreicherung der in 
Atomanlagen verwendeten Brennelemente mit Uran-235 und den damit 
verbundenen stärker strahlenden Abbränden.
   Entlang der deutschen Bahnstrecke nach Dannenberg in Niedersachsen
protestieren Greenpeace-Aktivisten in acht Städten mit Mahnwachen 
gegen den Transport von hochradioaktivem Atommüll. Die Mahnwachen 
finden in Saarbrücken, Karlsruhe, Mannheim, Heilbronn, Würzburg, 
Darmstadt, Gelnhausen und Hannover statt.
Mit jedem Castor rollt viermal Fukushima durch Deutschland
   „44-mal soviel Radioaktivität wie bislang durch die 
Reaktorkatastrophe in Fukushima freigesetzt wurde, rollt nun durch 
Deutschland. Ein unkalkulierbares Risiko“, sagt Tobias Riedl, 
Atomexperte von Greenpeace. „Die Castoren dürfen nicht ins 
Zwischenlager Gorleben rollen. Dort wird der Strahlengrenzwert bis 
Ende des Jahres überschritten. Dieser Castortransport ist illegal.“
   Greenpeace hatte nachgewiesen, dass die radioaktive Strahlung am 
Zwischenlager Gorleben auch ohne die weitere Einlagerung von Castoren
den genehmigten Grenzwert bis Jahresende überschreiten wird. Die 
zusätzliche Einlagerung von Atommüll wäre damit rechtswidrig. Auch 
der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestags kommt nach 
einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zu dem Schluss, 
eine Einlagerung von weiteren Castoren sei möglicherweise unzulässig.
Die der Genehmigung zu Grunde liegende Bewertung des 
niedersächsischen Umweltministeriums seien „wenig überzeugend“ und 
„unwissenschaftlich“.
   Jeder weitere Castor nach Gorleben zementiert das geplante 
Atomendlager
   Der Gorlebener Salzstock unter dem Zwischenlager ist geologisch 
nicht als atomares Endlager geeignet. Unter dem Salzstock liegt das 
größte Erdgasvorkommen Deutschlands, darin gibt es bereits 
Laugenvorkommen. „Mit jedem weiteren Castorbehälter werden Fakten 
geschaffen und der ungeeignete Salzstock Gorleben als 
Endlagerstandort zementiert. Das dürfen wir nicht zulassen“, so 
Riedl. Greenpeace fordert, den hochradioaktiven Atommüll künftig 
gemäß des Verursacherprinzips ins Zwischenlager am Atomkraftwerk 
Philippsburg in Baden-Württemberg zu transportieren. Die riskante 
Transportstrecke könnte so erheblich verkürzt werden.
   Achtung Redaktionen:  Für Rückfragen erreichen Sie Tobias Riedl, 
Tel. 0171-8891 096 oder Pressesprecherin Karoline Krenzien, Tel. 
0171-8780 832. Die Thermografievideobilder erhalten Sie unter Tel. 
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