Die politische Diskussion zum Klimaschutz gewinnt an Fahrt. Jüngst
beschlossene Programme von SPD und Grünen zum Gebäudesektor 
beinhalten neben sinnvollen Vorschlägen jedoch auch kontraproduktive 
Ansätze, so das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO). „Wir 
begrüßen alle Initiativen, die auf eine technologieoffene steuerliche
Förderung setzen, um möglichst viele Menschen zur Modernisierung 
älterer Heizungen zu motivieren. Das Bund-Länder-Sofortprogramm der 
Grünen nimmt diesen Punkt erfreulicherweise auf, setzt jedoch leider 
zugleich wieder auf ordnungsrechtliche Maßnahmen und 
Technologievorgaben“, erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. „Im 
Gegensatz zu den Behauptungen des Programms taugt das Erneuerbare 
Wärmegesetz (EWärmeG) in Baden-Württemberg nicht als Vorbild für den 
Bund.“ Auch das SPD-Papier widerspreche dem Grundsatz der 
Technologieoffenheit.
   „Anstatt mit Ordnungsrecht und Symbolpolitik für Verunsicherung zu
sorgen und Attentismus zu fördern, sollten die Parteien noch stärker 
auf attraktive, einfache und technologieoffene Anreize setzen. Damit 
könnte für den Klimaschutz viel mehr erreicht werden“, so Willig. 
Eine steuerliche Förderung sei ein wichtiger Schritt. „Ansätze, die 
Auswahlmöglichkeiten bezüglich neuer Heizsysteme deutlich 
einzuschränken, gefährden hingegen die Akzeptanz von 
Klimaschutzmaßnahmen und werfen zudem viele technische und soziale 
Fragen auf.“ Anders als von den Grünen in ihrem Sofortprogramm 
dargestellt, zeigten die Auswirkungen des EWärmeG eher die Schwächen 
ordnungsrechtlicher Maßnahmen. So sei beispielsweise in Bayern – ohne
ein Wärmegesetz für den Gebäudebestand – die Anzahl der durch das 
Marktanreizprogramm geförderten Wärmepumpen, Pelletheizungen und 
Solarthermieanlagen pro Million Einwohner höher als in 
Baden-Württemberg.
   „Um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, können wir es uns 
nicht leisten, bestimmte Lösungen auszuschließen“, meint Willig 
weiter. „Die Anforderungen im Gebäudebereich unterscheiden sich von 
Haus zu Haus. Insbesondere im ländlichen Raum gibt es in vielen 
Fällen zur Modernisierung der Ölheizung, gerade als Hybridheizung in 
Kombination mit erneuerbaren Energien, keine technisch sinnvolle oder
bezahlbare Alternative.“
   Wichtig ist laut Willig aktuell vor allem eine Steigerung der 
Effizienz durch neue Heizgeräte. „Modernisierungen mit 
Brennwerttechnik sind für viele Menschen ein bezahlbarer Einstieg in 
die Wärmewende und sorgen für bis zu 30 Prozent weniger Verbrauch.“ 
Ein weiterer Schritt sei die Einbindung erneuerbarer Energien. Dazu 
zähle zum Beispiel auch die intelligente Verknüpfung von 
Photovoltaikanlagen mit modernen Ölheizungen. „Darüber hinaus haben 
Brennwertheizungen durch den künftigen Einsatz 
treibhausgasreduzierter Brennstoffe, wie etwa fortschrittlichen 
Biobrennstoffen oder E-Fuels, eine klimaneutrale Perspektive“, 
bekräftigt Willig. Dass die deutschlandweit rund zehn Millionen 
Haushalte mit Ölheizung die Klimaziele so erreichen können, hat erst 
kürzlich auch eine aktuelle Studie des Instituts für Technische 
Gebäudeausrüstung Dresden (ITG) im Auftrag des IWO gezeigt. Mehr 
Informationen dazu unter www.zukunftsheizen.de/iwo-klimastudie.
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