In den vergangenen Wochen war die Rettung der Bienen in aller 
Munde, denn die Medien berichteten regelmäßig über das 
Aktionsprogramm Insektenschutz des Bundesumweltministeriums oder zum 
Volksbegehren in Bayern. Die Initiatoren wollen Insekten helfen, weil
es diesen in unserer ausgeräumten Landschaft massiv an Lebensräumen 
fehlt. Auch in anderen Bundesländern wird derzeit über Aktionen 
nachgedacht, die die Politik veranlassen sollen, mehr für den Schutz 
von Insekten zu tun. Der Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.) 
unterbreitet seit Jahren Vertretern aus Politik, Umweltschutz und 
Landwirtschaft Vorschläge, damit sich die problematische Situation 
wieder verbessert. Doch politische Mühlen mahlen bekanntermaßen 
langsam. Daher ist es wichtig, unbürokratisch und schnell Wege zu 
suchen und zu gehen.
   D.I.B.-Geschäftsführer Olaf Lück appelliert: „Gerade jetzt zu 
Beginn der Gartensaison sollte jeder Bürger dazu beitragen, 
Lebensräume für Blüten besuchende Insekten zu schaffen. Als 
Privatperson kann man mit der Anlage eines blütenreichen, 
bienenfreundlichen Gartens oder auf der Terrasse und dem Balkon durch
Auswahl insektenfreundlicher Topf- und Kübelpflanzen zur Verbesserung
des Kleinklimas und der Artenvielfalt schon in diesem Jahr 
beitragen.“
   Leider breitet sich in unseren Gärten immer öfter tristes Grau 
statt blühender Pflanzenvielfalt aus, weil Steingärten als besonders 
pflegeleicht und schick angesehen werden. Ökologisch betrachtet ist 
das Gegenteil der Fall. „Schotterwüsten“ sind weder ökologisch 
wertvoll noch pflegeleicht. Denn die Reinigung der Steine und die 
Laubentfernung ist unabdingbar, da sonst rasch für die Besitzer 
solcher Gärten unerwünschte Wildkräuter durch Samenanlandung wachsen.
Diese sind aufwendig von Hand zu beseitigen. Außerdem führen die 
Steine zur Aufheizung des Kleinklimas und zu Hitzeschäden an 
Bepflanzungen. Ebenso ist das Wasserrückhaltevermögen gering. Durch 
die Kargheit dieser Steingärten kann kein lebenswichtiger Sauerstoff 
produziert und Kohlendoxid nicht gebunden werden. Es gibt im Sommer 
keine Kühlung und keine Bindung von Feinstaub. Ganz davon abgesehen, 
dass solche Gärten kaum Lebensraum für Tiere und Insekten, wie Honig-
und Wildbienen, Schmetterlinge, Vögel, Igel u. v. m. bieten. „Wer 
hingegen bereits wenige Ratschläge beherzigt, schafft nicht nur für 
sich einen dekorativen Garten, sondern ein Areal, das vielen Tieren 
Lebensraum bietet und die Gartenarbeit dennoch, je nach Wunsch und 
Zeitbedarf, auf ein Minimum beschränkt,“ so Lück. 
   Der D.I.B. rät deshalb allen Garten-, Balkon- oder 
Terrassenbesitzern Pflanzen auszuwählen, die gute Nektar- und 
Pollenlieferanten sind und zu verschiedenen Jahreszeiten blühen, 
damit vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein ein beständiges 
Nahrungsangebot für Blütenbesucher gegeben ist. 
   Welche Pflanzen besonders geeignet sind, finden Interessierte z. 
B. auf der Homepage des D.I.B. (www.deutscherimkerbund.de) unter den 
Suchbegriffen Bestäuber bzw. Bienenweide. 
   Wichtig ist zudem, Beete möglichst erst ab Ende März 
zurückzuschneiden, denn die Samenstände bieten Insekten häufig 
Überwinterungsmöglichkeiten und Vögeln zugleich Winterfutter. Die 
Schaffung von Nistplatz-Angeboten und der Verzicht auf 
Insektenvernichtungsmittel helfen ebenfalls dabei, die für den 
Naturhaushalt so wichtigen Tiere zu schützen.
   Auch die „Englischen Rasen“-flächen, die entweder durch ständiges,
lästiges Rasenmähen oder durch die in Mode gekommenen Mähroboter 
gepflegt werden müssen, liefern kaum Lebensraum für Insekten. Eine 
blüten- und kräuterreiche Wiese hingegen ist ein Blickfang in jedem 
Garten. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, eine Rasen- in eine 
solche Blühfläche zu verwandeln. Bienenfreundliches Saatgut und 
insektenfreundliche Stauden gibt es mittlerweile in jedem 
Gartencenter sowie in vielen Gärtnereien und dazu die fachliche 
Anleitung durch geschulte Mitarbeiter.
Pressekontakt:
Petra Friedrich, E-Mail dib.presse@t-online.de, Tel. 0228/9329218 o. 
0163/2732547
Original-Content von: Deutscher Imkerbund e. V., übermittelt durch news aktuell
