Morgen entscheidet die SPD-Fraktion in Berlin über 
ihre parteiinterne Linie zur betäubungslosen Ferkelkastration. 
PROVIEH fordert in einem gemeinsamen offenen Brief mit acht weiteren 
Verbänden die SPD-Abgeordneten auf, diese Tierqual fristgerecht zu 
beenden. Um die Forderung zu unterstreichen, wird die Albert 
Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt morgen vor der 
SPD-Parteizentrale mit einer riesigen Schweineattrappe auffahren. Als
Vertreter der großen Koalition und der Agrarlobby verkleidet nehmen 
die Tierschützer dort eine symbolische Ferkelkastration vor.
   In dem Brief fordern die Tier-, Verbraucher- und 
Umweltschutzverbände die SPD-Abgeordneten gemeinsam auf, im Bundestag
mit einem klaren Nein gegen die geplante Fristverlängerung der 
betäubungslosen Ferkelkastration zu stimmen. Die große Koalition 
möchte Ende November mit einer Fraktionsinitiative im Bundestag die 
betäubungslose Ferkelkastration um zwei weitere Jahre verlängern, 
obwohl es praktikable Alternativen gibt.
   »Eine Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration wäre 
verfassungswidrig! Es sind genügend praxistaugliche Alternativen 
verfügbar«, sagt Jasmin Zöllmer, Referentin für Agrarpolitik von 
PROVIEH. »Wir appellieren an die Abgeordneten, eine klare Haltung 
einzunehmen und die gesellschaftliche Forderung nach einem Ende des 
Ferkelleids ernst zu nehmen.«
   »Jetzt ist es an der SPD zu entscheiden, ob diese völlig 
ungerechtfertigte Tierquälerei weitergeht«, ergänzt Konstantinos 
Tsilimekis, Geschäftsleiter der Albert Schweitzer Stiftung. »Nicht 
erst die letzten Landtagswahlen zeigen, dass vielen Menschen der 
Tierschutz zunehmend wichtig ist. Der SPD wird es nicht helfen, sich 
dem Willen von Agrarlobby und CDU unterzuordnen.«
   Das Leid der pro Jahr 20 Millionen betäubungslos kastrierten 
Ferkel muss aufhören – darüber sind sich die Unterzeichner des 
Briefes einig: Die Verbände Albert Schweitzer Stiftung für unsere 
Mitwelt, Bundesverband Tierschutz, Bund gegen Missbrauch der Tiere, 
Deutscher Naturschutzring, Deutscher Tierschutzbund, Greenpeace, 
PROVIEH, Verbraucherzentrale Bundesverband und VIER PFOTEN fordern 
ein fristgerechtes Ende der betäubungslosen Ferkelkastration bis zum 
31. Dezember 2018, so wie es das Tierschutzgesetz bislang vorsieht.
   Hintergrund Die betäubungslose Ferkelkastration ist ein 
schmerzvoller Eingriff in die Unversehrtheit der Tiere. Der Ausstieg 
aus der betäubungslosen Ferkelkastration wurde bereits 2013 im 
Tierschutzgesetz beschlossen. Das offizielle Ende ist für den 31. 
Dezember 2018 vorgesehen. Der Versuch einzelner Bundesländer, diese 
Frist zu verlängern, ist bereits im Bundesrat gescheitert. Nun will 
die große Koalition die Verlängerung der Frist kurz vor dessen Ablauf
doch noch über eine Fraktionsinitiative erreichen.
   Alternativen wie die Ebermast und die Immunokastration sind längst
vorhanden und praxisreif. Der sogenannte »vierte Weg« 
(Lokalanästhesie durch den Landwirt) ist aus Sicht der Verbände eine 
Verschlechterung für die Ferkel und daher keine Alternative.
Die Veranstaltung vor der SPD-Parteizentrale im Überblick
Wann: Dienstag, 6. November 2018, 10:00 bis 12:00 Uhr 
Wo: Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin 
Pressetermine: 11:00 Uhr sowie nach Vereinbarung 
Presse-Ansprechpartner vor Ort: Carsten Halmanseder, Tel: 01523 
3613695
   Unter http://ots.de/zifS4p finden Sie als PDF den gemeinsamen 
offenen Brief der neun Verbände.
Pressekontakt:
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Andreas Grabolle
Tel.: 030 – 400 54 68 15
presse@albert-schweitzer-stiftung.de
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