Deutsche Bundesstiftung Umwelt stellte 
Jahresbericht 2017 vor – 51,4 Millionen Euro für 207 Projekte
   „Es ist eine Krux mit dem Phosphor. Auf der einen Seite ist es 
unverzichtbar für jedwedes Pflanzenwachstum, den menschlichen 
Organismus und die Ernährungssicherheit einer wachsenden 
Weltbevölkerung. Auf der anderen Seite hat sein Abbau gravierende 
Umweltauswirkungen, sein übermäßiger Gebrauch etwa in der 
Landwirtschaft kann Böden und Gewässer schädigen.“ – Das sagte 
Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt 
(DBU), heute bei der Jahrespressekonferenz der Stiftung. Neben den 
vielfältigen Förderaktivitäten der DBU stand dort vor allem das Thema
Phosphor im Blickpunkt. Bonde: „Wir brauchen neue Methoden, mit denen
wir ohne große Mengen an Chemikalien und Energie etwa Klärschlamm und
Gülle so aufbereiten, dass wir dem darin enthaltenen Phosphor ein 
zweites Leben schenken und den Phosphorkreislauf schließen.“
Bisherige Verfahren benötigen viel Energie und Chemie
   Phosphor sei lebenswichtig und könne nicht durch andere Stoffe 
ersetzt werden, unterstrich Dr. Max Hempel, Projektgruppenleiter 
Ressourceneffizienz bei der DBU. Bisher werde Phosphor im Tagebau 
abgebaut. Doch das habe große Auswirkungen auf die Umwelt, finde 
häufig in Ländern mit schwieriger politischer Lage statt und benötige
viel Energie. Hempel: „Über die menschliche Nahrung landet ein großer
Teil des Phosphors schließlich im Klärschlamm, kann wegen zahlreich 
vorhandener Schadstoffe aber nicht mehr ohne weiteres in der 
Landwirtschaft wiederverwendet werden.“ Für das Rückgewinnen von 
Phosphor sind energie- und ressourceneffiziente Verfahren 
erforderlich. So lange Phosphor nicht wiederverwendet werde, bestehe 
die Gefahr, eine der von internationalen Experten definierten 
Belastungsgrenzen des Erdsystems zu überschreiten und die Chance zu 
verpassen, die 2015 beschlossenen globalen nachhaltigen 
Entwicklungsziele der Vereinten Nationen langfristig zu erreichen, 
verdeutlichte Bonde. Sie sollen eine nachhaltige Entwicklung auf 
ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene sichern.
Einfache Lösung für komplexes Problem in Burkina Faso
   Hempel verdeutlichte die Bandbreite der Stiftungsförderung im 
Hinblick auf Phosphor. „Mit dem Überschuss an der einen Stelle können
wir den Mangel an einer anderen ausgleichen“, fasste er die Idee 
eines abgeschlossenen Vorhabens zusammen. Dazu fand die 
Fachhochschule Münster (FH, Steinfurt) mit der Firma Thiel (Löningen)
eine Möglichkeit, nährstoffreiche Rückstände wie Gülle oder Hühnerkot
zu einem transportfähigen und verkaufsfertigen Dünger umzuwandeln. 
Damit könnten die Rückstände wirtschaftlich genutzt, aber auch 
übersättigte Gewässer und Böden in Gegenden mit intensiver 
Tierhaltung entlastet werden. Die Technische Universität 
Hamburg-Harburg und die Firma Ökoservice (Denkendorf) konzentrierten 
sich in ihrem Projekt hingegen auf menschliche Rückstände. Hempel 
erläuterte, wie mithilfe von Pflanzenkohle und speziellen 
Kleinkläranlagen im westafrikanischen Burkina Faso Phosphor aus dem 
Abwasser zurückgewonnen und als Bodendünger verwendet werden kann.
Mithilfe von Comics und Co. Phosphor-Thema bekannter machen
   Kreisläufe zu schließen, sei im Ökolandbau zwar bestimmendes 
Element, gelinge im Hinblick auf Phosphor bisher jedoch nicht immer, 
so Hempel weiter. Dies will ein 2017 begonnenes Projekt des 
Kompetenzzentrums Wasser Berlin ändern. Dabei soll geprüft werden, 
inwieweit zurückgewonnener Phosphor im Ökolandbau genutzt werden 
kann. Doch nicht nur das Rückgewinnen selbst ist nach Ansicht der DBU
wichtig, sondern auch das Wissen über die Zusammenhänge beim Thema 
Phosphor. Als Beispiel dafür stellte Hempel ein Projekt aus der 
Umweltbildung vor. Die Humboldt-Universität Berlin entwickelte einen 
Comic, der auf unterhaltsame Weise den Zusammenhang zwischen eigener 
Ernährungsweise und globalem Ressourcenverbrauch darstellt. Hempel: 
„Aufgrund seiner großen Bedeutung für die Ernährungssicherheit dient 
darin der Phosphorkreislauf als roter Faden.“
   In 25 Jahren über 1.300 Promovierende allein in Deutschland 
gefördert
   Ein weiteres Thema 2017 war das 25-jährige Bestehen des 
Promotions-Stipendienprogramms, wie Bonde erläuterte. Über 1.300 
Promovierende wurden gefördert. Von Anfang an habe die 
Umweltforschung gestärkt werden sollen, um sie fest an den 
Hochschulen etablieren zu können. Die Promotionen der „Umweltexperten
von morgen“ würden zu wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn führen und 
seien eine wichtige Ausgangsbasis für innovative Lösungsansätze zur 
Verbesserung der Umweltsituation in der Praxis. Insgesamt förderte 
die DBU im vergangenen Jahr 207 Projekte (2016: 184) mit 51,4 
Millionen Euro (51,1).
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