Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) teilt 
mit, dass in Deutschland der Absatz von Bioethanol im Benzin im Jahr 
2017 um knapp 2 Prozent auf 1,15 Mio. Tonnen gesunken ist. Die 
deutsche Bioethanolproduktion erreichte nur 0,67 Mio. Tonnen, das 
entspricht einem deutlichen Rückgang um 8,8 Prozent. Grund dafür war 
der stagnierende Absatz von Super E10. 
   Der Verbrauch von Bioethanol in Benzin ist 2017 trotz eines 
höheren Benzinverbrauchs auf 1,15 Mio. Tonnen leicht zurückgegangen. 
Der Marktanteil von Super E10 lag mit 12,4 Prozent (Vorjahr: 12,6 
Prozent) ebenfalls leicht unter dem Vorjahresniveau. Super E5 
erreichte mit knapp 15,4 Mio. Tonnen hingegen einen steigenden 
Marktanteil von 83,1 Prozent (Vorjahr: 15 Mio. Tonnen, dies 
entspricht einem Marktanteil von 82,8 Prozent). Der Marktanteil von 
Super Plus betrug mit 0,85 Millionen Tonnen ebenso wie im Vorjahr 4,6
Prozent. 
   In ETBE (Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether), das Kraftstoffen wegen seiner
hohen Oktanzahl zur Leistungsverbesserung zugesetzt wird und aus 
Bioethanol und fossilem Isobuten hergestellt wird, wurden nur noch 
knapp 112.000 Tonnen Bioethanol eingesetzt und damit 13,4 Prozent 
weniger als im Vorjahr. 
   „Die gesetzliche Pflicht, die CO2-Emissionen von Kraftstoffen um 
nur 4,0 Prozent zu senken ist zu niedrig und muss dringend angehoben 
werden. Der BDBe fordert, die erst ab 2020 geltende Pflicht zur 
Senkung der CO2-Emissionen um 6,0 Prozent auf das Jahr 2019 
vorzuziehen. Nur so können die klimaschädlichen Emissionen der 
derzeit mehr als 30 Mio. zugelassenen Autos mit Benzinmotoren 
deutlich gesenkt werden“, erklärt Dietrich Klein, Geschäftsführer des
BDBe, und führt weiter aus: „Die Kraftstoffunternehmen haben bislang 
keinen Anreiz, die für deutsches Bioethanol amtlich festgestellte 
hohe CO2-Minderung von  75 Prozent gegenüber fossilem Benzin mit 
aktivem Marketing für Super E10 auszuschöpfen. Der Preisvorteil von 
Super E10 ist mit nur 2 ct. pro Liter gegenüber Super E5 zu gering. 
Das Beispiel Frankreich zeigt, was möglich ist: Dort hat Super E10 
wegen des Preisvorteils von 4,5 ct. pro Liter gegenüber Super E5 im 
Jahr 2017 einen Marktanteil von 38,8 Prozent erreicht.“
Produktionsrückgang in Deutschland
   Die deutsche Bioethanolproduktion sank 2017 gegenüber dem Vorjahr 
um knapp neun Prozent von rd. 740.000 Tonnen auf 673.000 Tonnen. 
Dabei wurden aus heimischem Futtergetreide mehr als 522.000 Tonnen 
Bioethanol hergestellt (-2,2 Prozent). 141.401 Tonnen und damit 26 
Prozent weniger als im Jahr 2016 stammten aus Industrierüben. 
   Aus Reststoffen und Abfällen, zum Beispiel aus der 
Lebensmittelindustrie, wurde mit etwa 9.000 Tonnen 28 Prozent weniger
Bioethanol gewonnen als im Vorjahr (12.310 Tonnen). Zusätzlich zu 
Bioethanol lieferten die übrigen pflanzlichen Bestandteile der 
Rohstoffe wie Proteine, Ballaststoffe, Mineralien und Vitamine 
hochwertige Co-Produkte: Eiweißfuttermittel aus Getreide, Kraftfutter
aus Industrierüben und weitere Erzeugnisse für die Lebens- und 
Futtermittelindustrie wie beispielsweise Hefe für Backwaren, Gluten 
für Aquakultur oder biogene Kohlensäure für Getränke.
Bioethanolproduktion in Deutschland nach Rohstoffen 
                       2016 in t     2017 in t     ±  
Futtergetreide         534.589       522.638      -2,2% 
Industrierüben         191.270       141.401      -26,1% 
Reststoffe, Abfälle     12.310         8.892      -27,8% 
Gesamt                 738.169       672.931       -8,8%
Benzin 2016 und 2017 (in Tonnen) 
             2016        Marktanteil 2016  2017      Marktanteil 2017
Super Plus   837.019     4,6%              848.283    4,6%
Super E5  15.098.530    82,8%           15.390.634   83,1% 
Super E10  2.302.150    12,6%            2.288.462   12,4%
Gesamt    18.237.794                    18.527.379
Bioethanol (EtOH) in Benzin 2016 und 2017 (in Tonnen)                
                             2016         2017         Änderung 
                                                       zum Vorjahr 
EtOH in ETBE              128.761         111.553      -13,4% 
EtOH als Beimischung    1.046.694       1.042.492       -0,4% 
EtOH gesamt             1.175.455       1.154.045       -1,8% 
Benzin gesamt 
ohne EtOH              17.062.339      17.373.334        1,8% 
Benzin gesamt 
mit EtOH               18.237.794      18.527.379        1,6% 
Anteil an EtOH 
in Benzin                    6,1%             5,9%
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