Sobald die Temperaturen sinken, ist für Rothirsche
Ruhe angesagt. Aktivität verbraucht Energie in Form von Kalorien, 
doch der Hirsch ist auf Diät, denn das Nahrungsangebot ist im Winter 
eher dürftig. Die Tiere scharren die letzten Baumfrüchte aus dem 
harten, gefrorenen Boden oder schälen – sehr zum Ärger der Forstleute
– die Rinde von den Stämmen der Bäume. Der Magen fasst jetzt nur noch
halb so viel Nahrung wie im Sommer! „Dadurch verbrauchen die 
Wildtiere automatisch weniger Brennstoff, um ihre Körperfunktionen 
aufrecht zu erhalten“, erklärt Dr. Andreas Kinser, Jagd- und 
Forstreferent der Deutschen Wildtier Stiftung.
   Damit die Not nach langanhaltender Kälteperiode nicht 
lebensbedrohlich wird, ist der Rothirsch im Winter aber nicht nur auf
Diät. Er ist auch ein aktiver Energiesparer; Rothirsche „drehen“ ihre
Körperheizung auf Sparflamme und stehen still in der Landschaft, um 
weniger Kalorien zu verbrennen. 
   Der bis zu 200 Kilogramm schwere Pflanzenfresser fällt in eine Art
Stoffwechselruhe. Er reduziert seine Körpertemperatur und den 
Herzschlag von etwa 70 auf rund 40 Schläge in der Minute. Atmung und 
Puls werden deutlich langsamer. Der größte „Energiespar-Clou“ des 
Diätkünstlers geht noch einen Schritt weiter: Seine inneren Organe – 
Leber, Niere, Verdauungstrakt und sogar sein Herz – schrumpfen. 
   „Spaziergänger sollten dem Tier die überlebenswichtige Auszeit 
gönnen und den Energiesparer möglichst nicht aufscheuchen“, so 
Kinser. „Hundehalter, Reiter, Mountainbiker, Schlitten- oder 
Skifahrer müssen auf offiziellen Wegen bleiben und sollten nicht in 
der Dämmerung unterwegs sein. Ist der Rothirsch gezwungen für die 
Flucht seinen Stoffwechsel hochzufahren, muss er hinterher fressen, 
um die Energiereserven wieder aufzufüllen – und die Winterlandschaft 
hat nicht viel zu bieten.“
Mehr Informationen auf www.Rothirsch.org.
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Eva Goris
Pressesprecherin
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