Der bereits erreichte Anteil von über 26 % 
erneuerbarer Energien erfordert eine Neuausrichtung der 
Beschaffungsstrategien von Energieversorgungsunternehmen. Durch die 
zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien verliert eine 
langfristig ausgerichtete Beschaffungsstrategie an Bedeutung, da die 
Kalkulation der Preise durch die volatile Einspeisung der 
Erneuerbaren nur kurzfristig eine hohe Prognosewahrscheinlichkeit 
hat. „Die neue Devise lautet daher rollierende Strukturierung“, so 
Dr. Joachim Wittinghofer, Fachbereichsleiter Portfoliomanagement bei 
Trianel: „Volatilität und Flexibilität bestimmen auch die 
Beschaffung. Mit einer rollierenden Strukturierung können die 
Ergebnisse im Beschaffungsgeschäft deutlich optimiert werden.“
   Laut Wittinghofer bestimmen meteorologische Faktoren immer stärker
das Beschaffungsgeschäft: „An den Spotmärkten kommt es immer wieder 
durch die wetterabhängige volatile Wind- und Sonnenenergieeinspeisung
zu Preisausschlägen. Solche Risiken lassen sich nur bedingt mit Hilfe
eines Kalenderjahresproduktes absichern.“ Aus diesem Grund empfiehlt 
er eine unterjährige Portfoliobewirtschaftung. Um die 
Beschaffungsrisiken zu verringern, seien kurzfristige Terminprodukte 
erforderlich, die in ihrer Laufzeit die Zeitfenster der 
Wettergegebenheiten besser abbilden können.
   Allerdings lassen sich sowohl am deutschen OTC-Markt als auch an 
der EEX lediglich die nächsten drei Monate oder Quartale liquide 
handeln, weshalb sich die Beschaffung von Monats- oder 
Vierteljahresprodukten kaum wirtschaftlich auf einer Jahresbasis 
realisieren lässt. Durch eine rollierende Portfoliostrukturierung, 
statt einer Strombeschaffung auf einer Jahresbasis, können Stadtwerke
dieser mangelnden Liquidität entgegenwirken, erläutert Wittinghofer. 
So werden offene Positionen, also Differenzen aus geplantem Absatz 
und der bereits beschafften Menge, zusätzlich verringert und das 
Risiko entsprechend gemindert. Hierdurch sinke das benötigte 
Risikokapital und eröffne dem Unternehmen zusätzlich neue 
Wertschöpfungsmöglichkeiten, betont Wittinghofer.
   Trianel verfolgt diese Vorgehensweise bereits für ihre 
Portfoliokunden. Erste Erfahrungen zeigen, dass ein Stadtwerk mit 
einem Absatzvolumen von 250 Mio. kWh in der moderat-aktiven 
Strukturierungsstrategie das Beschaffungsergebnis allein durch eine 
geringfügige Integration von Quartalsprodukten um 2,34 % steigern 
kann. Zudem können durch eine ausgeprägte Einbindung von 
Quartalsprodukten und gezielter Einbindung von Monatsprodukten 2,6 % 
bzw. 3,1 % der Beschaffungskosten vermieden werden. Bei einem 
durchschnittlichen Strukturpreis von 36,50 EUR/MWh entspricht das 
einem Preisvorteil von 1,13 EUR/MWh. Und dies ist laut Wittinghofer 
erst der Anfang: „Aktuell verfügt der deutsche Strommarkt über ca. 
80.000 MW. In den kommenden 24 Monaten werden weitere 7.000 MW 
dazukommen. Hierdurch wird die Volatilität am kurzen Ende weiter 
angetrieben und der aufgezeigte Effekt ausgebaut.“
   Bei der Anpassung der Beschaffungsstrategie müssen einige 
Grundlagen beachtet werden. Entscheidend sei hier die 
Berücksichtigung des Risikomanagements, betont Wittinghofer.
   Mit ihrer neuen Beschaffungsstrategie reagiert Trianel auf die 
durch die Energiewende veränderten Marktanforderungen: „Mit einer 
unterjährigen Portfoliobewirtschaftung können sowohl die derzeit 
geringen Vertriebsmargen als auch die sinkenden 
Jahresproduktvolatilitäten aufgefangen werden“, ist sich Wittinghofer
sicher. „Mit einer solchen Beschaffungsstrategie können Stadtwerke 
ihre Profitabilität deutlich steigern.“
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