Wasserpumpen des Schöpfwerks Kudensee werden Teil des Virtuellen 
Kraftwerks Next Pool und verlagern den eigenen Stromverbrauch
   Eigentlich sind die Niederungsgebiete mit den vorgelagerten 
Deichen an der Nordsee die Leidtragenden von Wetterkapriolen. Regnet 
es viel oder rollt eine Springflut an die Küste, müssen die Pumpen in
den Schöpfwerken des Deich- und Hauptsielverbandes Dithmarschen das 
Hinterland wieder trocken legen. Durch die Integration in das 
Virtuelle Kraftwerk Next Pool profitiert der Schöpfwerksbetreiber 
zukünftig jedoch von wetterbedingten Preisdifferenzen an der 
Strombörse. Denn Next Kraftwerke beliefert das Schöpfwerk Kudensee 
nicht nur mit Strom, sondern gibt diese Preissignale vollautomatisch 
an das Steuerungssystem der Wasserpumpen weiter. So wird der 
Stromverbrauch des Schöpfwerks in die günstigsten Viertelstunden 
verlagert, etwa wenn viel Windstrom in den Netzen ist und die Preise 
an der Strombörse entsprechend niedrig sind.
   Diese Optimierung der Strombezugskosten ist möglich, da das 
Schöpfwerk den Stromverbrauch flexibel anpassen kann. Innerhalb eines
fest definierten Toleranzbandes darf der Betrieb der Wasserpumpen 
zeitlich variieren. Ausgehend vom Intraday-Desk des Virtuellen 
Kraftwerks werden Preissignale mit einem Vorlauf von wenigen Stunden 
mehrmals täglich an das Steuerungssystem des Schöpfwerks übermittelt.
Dieses setzt die Preissignale unter Berücksichtigung aller 
sicherheitsrelevanten Restriktionen (etwa Minimal- und Maximalpegel 
des Wasserstands am Deich) im Fahrplan der Deichpumpen um. Durch 
diese Verschiebung des Stromverbrauchs sinken dank variabler 
Stromtarife die Stromkosten des Schöpfwerks.
   Johannes Päffgen, Leiter des Energiehandels bei Next Kraftwerke, 
sieht in der Integration des Schöpfwerks in das Virtuelle Kraftwerk 
Next Pool ein Signal für die verstärkte Berücksichtigung flexibler 
Lasten: „Ob wir die Flexibilität eines Stromerzeugers oder eines 
Stromverbrauchers heben, hat für die Stromnetze den gleichen 
positiven Aspekt. Trotzdem hat die Flexibilität der Lastseite in der 
energiewirtschaftlichen Praxis bisher nicht die nötige Aufmerksamkeit
erhalten. Man hört oft, dass die Restriktionen auf Verbrauchsseite 
kaum zu überwinden seien. Dabei stehen uns heute mit neuen 
Technologien und dem kurzfristigen Handel im Viertelstundenraster 
hervorragende Werkzeuge zur Verfügung, um diese Restriktionen 
aufzufangen. Daher sehen wir der Zusammenarbeit in diesem Projekt mit
großer Zuversicht entgegen.“
   Matthias Reimers, Geschäftsführer des Deich- und Hauptsielverbands
Dithmarschen, betont die Bereitschaft der Wasserwirtschaft, ihren 
Teil zur Energiewende beizutragen: „Seit jeher wird die Windkraft zur
Trockenlegung vom Marschland eingesetzt. Durch die Zusammenarbeit mit
Next Kraftwerke werden wir in die Lage versetzt, überschüssigen 
Windstrom über den Umweg des Börsenhandels sinnvoll zu nutzen. 
Zusätzlich versprechen wir uns wirtschaftliche Vorteile durch die 
Nutzung des flexiblen Potentials der Pumpen in unserem Schöpfwerk.“
   Variable Stromtarife sind Teil der Produktfamilie –Smart Demand– 
für mittlere und große Stromverbraucher, die Next Kraftwerke auf der 
Hannover Messe vorstellen wird. Interessierte Messebesucher finden 
das Kölner Unternehmen in Halle 27 an Stand K34.
Über Next Kraftwerke
   Die Next Kraftwerke GmbH ist der Betreiber eines Virtuellen 
Kraftwerks, in dem flexible Stromerzeuger und -verbraucher 
zusammengeschlossen sind. Dank des zentralen Leitsystems im Next Pool
wird die gebündelte Erzeugungs- und Reservekapazität der vernetzten 
dezentralen Anlagen zur Netzstabilisierung eingesetzt und zu 
optimalen Preisen auf den Strommärkten veräußert. Die installierte 
Leistung aller vernetzten Anlagen im Next Pool beträgt im April 2015 
über 1,5 Gigawatt.
Über den Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen
   Für die Dithmarscher ist der „fachgerechte Umgang mit dem Wasser“ 
eine Frage des Überlebens. Immerhin ist der Kreis an der 
schleswig-holsteinischen Nordseeküste von allen Seiten mit Wasser 
umgeben. Dabei müssen Land und Leute nicht nur vor den Gewalten von 
Ebbe und Flut geschützt werden, auch der Abfluss des Regenwassers in 
die Nordsee muss gewährleistet sein. Darin liegt die Hauptaufgabe der
Wasser- und Bodenverbände, die sich 1972 zum Deich- und 
Hauptsielverband (DHSV) Dithmarschen zusammenschlossen. Die 
Bandbreite der Aufgaben ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig 
gewachsen. Dazu zählt die Entwässerung in Eider, Elbe, 
Nord-Ostsee-Kanal und Nordsee durch Siele und Schöpfwerke. Außerdem 
sorgt der DHSV unter anderem für die geschäftlichen und technischen 
Abwicklungen anderer Wasser- und Bodenverbände in Schleswig-Holstein 
und führt zudem die Geschäfte des Marschenverbandes 
Schleswig-Holstein, des Abwasserverbandes Dithmarschen sowie des 
Projektes Wind für Wasser, bei dem vier Windenergieanlagen des 
Marschenverbandes betrieben werden.
Pressekontakt:
Next Kraftwerke GmbH
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50825 Köln
Jan Aengenvoort, Leiter Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 221/ 82 00 85-55
E-Mail: aengenvoort(at)next-kraftwerke.de
www.next-kraftwerke.de
Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen
Meldorfer Str. 17
25770 Hemmingstedt
Dipl.-Ing. Matthias Reimers, Geschäftsführer
Tel.: +49 481 / 68080
E-Mail: reimers(at)dhsv-dithmarschen.de
http://www.dhsv-dithmarschen.de
